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Kunst + Kultur
Weltstars und ein
bunter Tag für
Familien
MUSIKFESTSPIELE SAAR
Auch die Musikfestspiele Saar geben sich
dieses Jahr mit „Esprit Paris“ sehr deutsch-
französisch. Vom 3. Juni bis 15. Juli bieten sie
Foto: Julie Folly über 30 Konzerte im ganzen Saarland und
zum Finale sogar in Verdun. Zu hören gibt es
etwa Weltstars wie den Flötisten Emmanuel
Pahud im Saarlouiser Theater am Ring und
Ouinch Ouinch zelebriert mit „Happy Hype“ die queere Kultur. den Pianisten Jean-Yves Thibaudet in der
Ein Festival voller Vielfalt Homburger Anatomie. Ins Freie, auf die See-
bühne im Deutsch-Französischen Garten in
Saarbrücken, geht es am Wochenende des
und Überraschungen 17./18. Juni zu den vorzüglich interpretierten
Brel-Chansons von Dominique Horwitz und
dem berühmten Pariser Orchestre Colonne,
PERSPECTIVES Fast 20 Gastspiele sind zu sehen das hier mit Beethovens Eroica und Esther
Birringer am Klavier sein 150. Jubiläum fei-
Wenn es das französisch-deut- innovativen, zeitgenössischen ert. Für Familien gibt es am 8. Juni einen
sche Festival Perspectives nicht Zirkus. Eine große Vielfalt voller bunten Tag am Saarbrücker Schloss mit
schon gäbe, müsste man es glatt Überraschungen verspricht das Livemusik, Flohmarkt, Oldtimer-Ausstel-
erfinden. Es ist wie gemacht fürs Festival auch in der Sparte Tanz. lung, Aktionen für Kinder. An junge Zuhörer
Jubiläumsjahr des Elysée-Ver- Das neue Schweizer Collectif richten sich auch die Auftritte der Opern-
trags. Und deshalb legen die Ma- Ouinch Ouinch etwa zelebriert in schule der Opéra National de Paris, der
cherinnen bei der Festival-Aus- „Happy Hype“ die queere Kultur, weiblichen Regensburger Domspatzen und
gabe 2023 auch noch eine Ayelen Parolin lässt in „Simple“ des Ensembles „Schurken“. sb
Schippe mehr drauf. Auf fast 20 drei Männer nur scheinbar simpel
Theater-, Tanz- und Zirkus-Gast- tanzen. Die junge Leïla Ka sorgt https://musikfestspielesaar.de/
spiele aus Frankreich, Deutsch- mit Techno für Furore. Der unbe-
land, Belgien und der Schweiz rechenbare Olivier Dubois, der in
plus sechs Konzerte und vier dieser Saison in Forbach schon
Clubnächte darf sich das Publi- Tänzer nackt auftreten ließ, Kleine, aber
kum in der Zeit vom 25. Mai bis 3. kommt nun mit einem Solo.
Juni freuen. Die Bühnenkunst Ebenfalls in Forbach zu sehen bezaubernde Schau
gastiert diesmal an rund 15 Spiel- und zwar nur elf Tage nach der
orten von Saarbrücken über Uraufführung ist das Doku- SAARLANDMUSEUM
Völklingen bis Saarlouis und bei mentartheaterstück „Dialaw Pro-
den französischen Nachbarn in ject“ von Regisseur Mikaël Serre Er stammt aus der Pfalz, war eng befreundet
Saargemünd, Forbach und Metz. in Zusammenarbeit mit der mit dem Saarländer Albert Weisgerber – aber
Gleich zum Auftakt sollen die Zu- Grande Dame des Tanzes, Ger- auch mit berühmten Avantgardisten wie Henri
schauer beschenkt werden mit maine Acogny, die darin ihren re- Matisse. Nicht riesig, aber bezaubernd ist die
einem großen Zirkus-Event der alen Kampf gegen das Baupro- Ausstellung „Hans Purrmann und der Akt –
Compagnie Akoreacro an vier jekt eines gigantischen Industrie- Zwischen Manet und Matisse“, mit der das
verschiedenen Orten beiderseits hafens im Senegal thematisiert, Saarlandmuseum den berühmten Speyrer
der Grenze, jedesmals umsonst der mehrere Dörfer und ein Na- Maler und Grafiker (1880-1966) bis zum 4. Juni
und draußen und geeignet für tur- und Vogelreservat verschlin- würdigt. Anhand von 60 Zeichnungen, druck-
die ganze Familie. Zu den weite- gen würde. Sogar die Berliner grafischen Arbeiten und einigen Gemälden,
ren Höhepunkten zählen die Ge- Schaubühne macht nach langer zeigt die Schau im ersten Stock der Modernen
schichte von Moby Dick als ganz Zeit wieder einmal Station bei Galerie, wie sehr sich Purrmann zeitlebens mit
großes Figurentheater mit über den Perspectives in Saarbrücken. der Darstellung des weiblichen Körpers be-
50 kleinen und großen Puppen Sie zeigt hier „Everywoman“ von schäftigte. Gut nachvollziehbar wird hier ge-
und tollen Effekten auf der größ- Milo Rau und von und mit Ursina rade bei den Grafiken, wie er bestrebt war, sich
ten Bühne des Saarländischen Lardi. Das Stück wurde gefeiert ständig weiterzuentwickeln, neue Techniken
Staatstheaters. Insgesamt vier als eine zeitgenössische Replik ausprobierte. In den Pariser Jahren (1905
bezaubernde Figuren-Theater- auf den „Jedermann“, ein leises, -1914) setzte er sich intensiv mit Vorbildern wie
Truppen hat Festivalchefin Sylvie eindringliches, nachhaltiges Manet, Renoir und Matisse auseinander. Allein
Hamard diesmal eingeladen, mit Werk zum Thema Tod. Der Vor- schon Purrmanns farbkräftige, ausdrucks-
vier verschiedenen Gastspielen verkauf startet am 6. Mai. sb starke Akt-Gemälde lohnen den Besuch. sb
zeigt man sich in Saarbrücken
auch wieder als Plattform für den www.festival-perspectives.de www.kulturbesitz.de
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