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Position
Ein Strukturrat muss alle
Akteure miteinander vernetzen
WASSERSTOFF Potenziale für Beschäftigung müssen im Vordergrund stehen
Wasserstoff gilt als wichtiger grüne Mobilität, aber auch Indust- nik und Wissenschaft Saar
Energieträger, der beim klima- rieanwendungen werden disku- (htwsaar), war die Veranstaltung in
neutralen Umbau des Energie- tiert“, erläuterte AK-Hauptge- zwei Blöcke mit anschließenden
und Wirtschaftssystems eine zen- schäftsführer Thomas Otto in sei- kurzen Diskussionen aufgeteilt.
trale Rolle spielen wird. Im Saar- ner Begrüßung und fasste die Fra- Darüber, wie eine Wasserstoffwirt-
! land wird vor allem die Stahlin- gen, die im Zuge dieser schaft im Saarland zügig und be-
dustrie künftig enorme Mengen
schäftigungsorientiert aufgebaut
Entwicklung offen sind, zusam-
der Wasserstoffwoche Süd vom
Das Sympo- benötigen. Die AK hat im Rahmen men: Noch sei nicht klar, welche werden kann, sprachen sowohl in
Anwendungen welchen Energie-
Referaten als auch auf dem Po-
sium kann 25. Juni bis 3. Juli zusammen mit träger brauchen, wie sich bei An- dium Prof. Dr.-Ing. Dirk Bähre vom
angeschaut der Kooperationsstelle Wissen- wendungen des Energieträgers Lehrstuhl für Fertigungstechnik an
werden auf schaft und Arbeitswelt (KoWA) der Wasserstoff Tätigkeiten in den Be- der UdS, Anna Mehlis, wissen-
www.face- Saar-Uni zum Wasserstoff-Sym- trieben ändern werden und wie schaftliche Mitarbeiterin im Projekt
book.de/ posium „Transformation der saar- sich Wertschöpfungsketten verän- „WIR! h2-well“ am Lehrstuhl für Ar-
arbeitskam- ländischen Wirtschaft zu einer dern werden und welche neuen beits-, Industrie- und Wirtschafts-
mersaarland Wasserstoffwirtschaft. Wie Wis- Produktionen und Anwendungen soziologie an der Friedrich-Schil-
senschaft für Beschäftigte wirkt“ kommen werden. All das bedeute ler-Universität Jena unter der Lei-
Die AK hat eingeladen. Unsicherheiten für die Beschäftig- tung von Prof. Dr. Klaus Dörre, Da-
begleitend niela Jansen, die Wasserstoff-
zum Sympo- Von Simone Hien Beschäftigte brauchen beauftrage der IG Metall sowie der
sium eine schon heute Orientierung saarländische Finanz- und Wis-
Analyse Wie kann eine Wasserstoffwirt- senschaftsminister Jakob von
veröffentlicht schaft im Saarland zügig und be- ten, die sich durch die drei „großen Weizsäcker.
unter: www. schäftigungsorientiert aufgebaut D“, Dekarbonisierung, Digitalisie- Dr. Luitpold Rampeltshammer,
arbeitskam- werden? Wie gelingt eine enge rung und Demografie in einer ge- der Leiter der KoWA, betonte in
mer.de/ak- Verzahnung von Wissenschaft waltigen Transformation befän- seinem Schlusswort, der Aufbau
analyse- und Arbeitwelt? Wie sieht die Be- den. Deshalb müsse man den Be- einer Wasserstoffwirtschaft sei
wasserstoff schäftigung von morgen aus? schäftigten im Saarland schon eine gesamtgesellschaftliche Auf-
Welche Anforderungen werden an heute eine Orientierung geben, gabe. Es gebe Aufgaben für die
Prof. Dirk die Fachkräfte einer Wasserstoff- sagte Otto. Und: „Mit dem Sympo- Politik, für Unternehmen, Hoch-
Bähre war wirtschaft gestellt? Wie können sium wollen wir in Bezug auf Was- schulen, für Verbände und Kam-
während der wir bereits heute die Weichen für serstoff innovative Wege diskutie- mern und die Zivilgesellschaft –
Woche des eine Aus- und Weiterbildungsof- ren, wir wollen darüber reden, wie „und nur wenn es uns gelingt,
Wasserstoffs fensive stellen? Diese Fragen wur- Wissenschaft unsere Idee von zu- Netzwerke aufzubauen, die das
beim GUTE- den mit Vertretern aus Wissen- kunftsfester, guter Beschäftigung alles zusammenbringen, werden
ABEND-Ge- schaft, Politik und Gewerkschaften unterstützen kann.“ wir erfolgreich sein“.
spräch zur diskutiert. Im Anschluss an die Impulsrefe- Auch nach Ansicht der
Transforma- „Wasserstoff wird als Energieträ- rate von Prof. Dr. Manfred Schmitt, Arbeitskammer ist das Zusam-
tion der ger neben Strom in einer dekarbo- dem Präsidenten der Universität menarbeiten aller Akteure nötig:
saarländsi- nisierten Wirtschaft eine zentrale des Saarlandes (UdS), und Prof. Daher braucht das Saarland
chen Wirt- Rolle spielen. Die umweltfreundli- Dr.-Ing. Dieter Leonhard, dem Prä- schnellstmöglich einen Struktur-
schaft zu Gast che Produktion von Stahl, eine sidenten der Hochschule für Tech- rat, in dem Akteure und Projekte
und hat über im Land miteinander vernetzt wer-
das Thema den, um Synergieeffekte zu heben
Wasserstoff und einen sinnvollen Einsatz von
gesprochen: Fördermitteln zu gewährleisten.
www.das- Dazu Thomas Otto: „In einem ope-
gute-morgen. rativ tätigen Strukturrat muss Poli-
de tik gemeinsam mit Wirtschaft,
Wissenschaft, Kammern und Be-
Mehr Infos schäftigten die Strategien abglei-
zum Thema chen und präzisieren. Wir müssen
Wasserstoff Foto: Dana Naujoks wissen, wo Wasserstoff zuerst
gibt es auch kommt. Denn erst, wenn wir wis-
auf www. sen, wo die Reise hingeht, können
arbeits- Das Wasserstoff-Symposium von AK und KoWA war die einzige Unternehmen investieren und wir
kammer.de/ Veranstaltung im Rahmen der Woche des Wasserstoffs, die die Themen dann mit der Aus- und Weiterbil-
wasserstoff Wasserstoff, Wissenschaft und Beschäftigung zusammenbrachte. dung beginnen.“
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