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Kunst + Medien
REINGEBLÄTTERT Zeitgenössisches in
Kritischer Blick der Modernen Galerie
auf viele Themen SCHAU Face à Face zeigt Kunst aus dem Mudam
„Face à Face – Zwei Sammlun- überdimensionierten Mullah-
gen im Dialog“ nennt sich das Konterfeis. Die großen Scheren-
große Austausch-Projekt zwi- schnitte der Afroamerikanerin
schen dem Luxemburger Mu- Kara Walker wiederum sollen
www.forum.lu dam und der Modernen Galerie die historische Sklaverei in den
des Saarlandmuseums, von dem Südstaaten reflektieren. Die be-
Von Benjamin Rannenberg das Publikum noch bis 19 März eindruckende Videoarbeit „Our
profitieren kann. Während 70 Ar- Islands“ von Martha Atienza
as Magazin „forum für Politik, beiten der klassischen Moderne, spielt auf den Klimawandel an,
Gesellschaft und Kultur“ kann für die die Saarbrücker Samm- wenn sie die Menschen eines
man ohne Übertreibung als lung berühmt ist, derzeit im Mu- traditionellen philippinischen
Dfeste Größe in der luxembur- dam ausgestellt sind, zeigt die Prozessions- und Protest-
gischen Medienlandschaft Saarbrücker Partnerinstitution 25 marschs unter Wasser laufen
bezeichnen. Seit 1976 erscheinen von Arbeiten von 24 Künstlerinnen lässt.
dem ansprechend gestalteten Heft und Künstlern überwiegend aus Während Jahn die besonders
sechs Ausgaben im Jahr. Die nach den 1990er Jahren bis heute. raumgreifenden unter den Lu-
xemburger Leihgaben im Son-
Museumschefin Andrea Jahn
eigenen Angaben politisch unabhän- konnte, wie sie sagte, in Luxem- derpavillon Erweiterungsbau
gige, dreisprachige Zeitschrift burg aus dem Vollen schöpfen gruppiert, werden die kleineren
(herausgegeben vom Trägerverein und Positionen auswählen, die Wandarbeiten und Skulpturen
forum ASBL) möchte ein öffentliches hier in Saarbrücken noch rar sind dort präsentiert, wo sich in der
Forum bieten, in dem sowohl profes- oder ganz fehlen. Verstärkt hat ständigen Ausstellung durch die
sionelle und akademische Denker sie etwa außereuropäische Stim- Ausleihe nach Luxemburg sonst
und Schreiber als auch Nicht-Profis men mitgebracht, deren Kunst Lücken ergeben hätten. Erst so
und Nicht-Akademiker zu Wort dezidiert politisch zu lesen ist. erfüllt sich der Titel „Face à Face“
kommen. „forum“ versteht sich als So geht es der Iranerin Mitra wirklich, die Nebeneinanderstel-
offenes Netzwerk und Gemeinschaft, Tabrtizian etwa darum, Unter- lung schaft oftmals interessante
das heißt einmal angeworbene drückung durch ideologische neue Assoziationen und macht
Gewalt zu thematisieren. In ihrer
deutlich, das auch die vermeint-
Autoren und Autorinnen sollen für großen komponierten Pano- lich größten Neuerer und Genies
den Verein und die Zeitschrift idea- rama-Fotografie stellt sie Irane- immer in Bezügen zu anderen
lerweise zu Lesern, Abonnenten und rinnen und Iraner in ratloser Künstlern stehen. sb
Mitarbeitern werden. Warteposition in eine öde Stadt-
Die bunte Mischung von Texten zu landschaft, eingeschüchtert von www.modernegalerie.org
relevanten Themen aus Politik,
Gesellschaft und der Kunst- und
Kulturszene spricht zwar wohl eher
eine bildungsbürgerliche Leserschaft
an. Doch die Artikel sind verständlich
aufbereitet und profund recherchiert.
Der Eigenanspruch der Magazinma-
cher, die Veränderungen der luxem-
burgischen Gesellschaft kritisch zu
begleiten und verständlich rüberzu-
bringen, wird somit eingelöst.
Das Herzstück eines jedes Heftes ist
das Dossier, in dem aktuellen liegt
der Themenschwerpunkt auf der
Reform des Jugendschutzgesetzes
im Großherzogtum. In verschiedenen
Beiträgen von Experten wird das
spannende Thema bejahend und
kritisch beleuchtet.
Die neue Rubrik „ARTikel“ bringt
Leserinnen und Lesern Gemälde, Guillaume Bresson, ohne Titel, 2006, Collection Mudam Luxembourg
Skulpturen oder Kunst im öffentlichen – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, Acquisition 2010 ©
Raum näher. Guillaume Bresson. Photo: Rémi Villaggi/Mudam Luxembourg
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