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Kunst + Kultur

                                                                         Freistil-Festival
                                                                         im Weltkulturerbe

                                                                         Völklinger Hütte

                                                                         FREIE SZENE SAAR
                                                                Foto: Karlheinz Schindler  Vom 22. bis 30. Oktober lädt das Netzwerk

                                                                         freie Szene Saar zum zweiten Freistil-Festi-
                                                                         val nach Völklingen. Acht Tage lang zeigen
                                                                         unabhängige Künstlerinnen und Künstler in

                                                                         Produktionen aus den Bereichen Theater,
        Das  alte  Schlafhaus  der  Grube  Camphausen:  In  großen  Sälen   der Erzhalle des Weltkulturerbes aktuelle
                                                                         Performance und Musik. Nach dem großen
        schliefen die Bergleute mit mehr als einem Dutzend anderer.      Erfolg dieser Leistungsschau der freien
        Über alte Arbeitswege                                            Szene im  Vorjahr,  will das Netzwerk jetzt
                                                                         sogar noch eine Schippe drauflegen. Drei
                                                                         bis vier Produktionen sollen pro Tag aufge-
        der Saar-Bergleute                                               führt  werden. Geplant sind zudem Gast-
                                                                         spiele aus Luxemburg, Frankreich und
                                                                         Rheinland-Pfalz sowie Auftritte von Akteu-
        BUCHTIPP  Bergmannspfade von Thomas Fläschner                    ren des Partner-Netzwerks Mecklenburg-
                                                                         Vorpommern. Bespielt wird diesmal  nicht
        Gefühlt liegen bereits etliche   widmet sich der  Autor anderen   nur ein  Theaterraum, sondern die kom-
        Bände über die Geschichte des   Fortbewegungsarten wie  Eisen-   plette Erzhalle  und sogar ihr Dach.  Auch
        Bergbaus an der Saar vor. Doch   und  Straßenbahn,  Fahrrad  und   die  Völklinger Bevölkerung  will die Freie
        was Thomas Fläschner in seinem   Bus.  Thomas Fläschner macht    Szene über ein neues „Stadtlabor“ stärker
        Buch „Bergmannspfade“ facet-  mit seinem mit Dokumenten und      mit einbeziehen, ihre Lebensgeschichten
        tenreich beleuchtet, ist bisher   Fotos bebilderten Band durchaus   sammeln und sie porträtieren. Im  Alten
        eher  links  liegen  gelassen  wor-  Lust, auch vor der eigenen Haus-  Bahnhof  Völklingen  startet  am  1.  Oktober
        den.  Auf  144  Seiten  beschreibt   tür den ein oder anderen Berg-  ein Workshop-Programm.        sb
        der  Diplom-Bibliothekar  an-  bau-Themenweg im Saarkohlen-
        schaulich das Zu-Fuß-Gehen zu   wald oder andernorts zu entde-   www.freieszenesaar.de
        den  Gruben  und  mit  welchen   cken.                 br
        Strapazen und Problemen der oft
        kilometerlange  Arbeitsweg  ver-  Thomas Fläschner: Bergmanns-
        bunden war.                  pfade. Die Arbeitswege der Berg-    Viel Lehrreiches
          Auch wenn die selbst getram-  leute im Saarrevier. Röhrig Univer-
        pelten oder von den Grubenver-  sitätsverlag.  St.  Ingbert  2022.  144   über das Papier
        waltungen angelegten Fußpfade   Seiten.  ISBN  978-3962270162.  24
        den größten Raum einnehmen,   Euro                               DEUTSCHES ZEITUNGSMUSEUM
                                                                         Wir brauchen es täglich und das fast allen
        Einblick in die Welt                                             Lebenslagen,  zum  Bezahlen  genauso  wie
                                                                         auf dem Klo: „Papier von A bis Z“ stellt jetzt
                                                                         das Deutsche Zeitungsmuseum  Wadgas-
        der kleinen Dinge                                                sen  in  einer  großen  Lern-  und  Mitmach-
                                                                         Ausstellung für Kinder vor, die auch Jugend-
                                                                         lichen und Erwachsenen eine vergnügliche
        AUSSTELLUNG  Makrosophie in der Ludwig Galerie                   und lehrreiche Entdeckungsreise durch die
                                                                         Welt des Papiers bietet. Von Esspapier bis
        In die Welt der kleinen Dinge ent-  Doch in Wahrheit sind es winzige   Klopapier, Geldscheinen bis Fälschungen,
        führen Bernd Seydel und Thomas   Moosflechten,   mineralische    von  Papierfliegern  bis  zu  Origami,  Durch-
        Wolf in  der Saarlouiser Ludwig   Oberflächen,  Nachtfalter,  Blüten   schlagpapier bis Tapete und natürlich Zei-
        Galerie mit ihrer „Makrosophie“. So   und Blattstrukturen. Nur so hat   tungen zeigt die Schau, was man alles aus
        nennen die beiden Fotografen   man sie noch nie gesehen. Hinter   diesem Stoff machen kann. In einem Papier-
        aus Gotha, was sie seit sechs Jah-  diesem Zauber steckt ausgefeilte   labor können Besucher verschiedene Expe-
        ren  umtreibt: eine Mischung  aus   Fototechnik. In ihrem Studio ferti-  rimente mit Papieren durchführen, um de-
        klassischer  Makrofotografie  und   gen die beiden von einem Objekt   ren Eigenschaften zu ermitteln und Papier-
        „Sophie“  (Weisheit).  Auf  57  groß-  bis zu 100 Einzelaufnahmen ver-  schöpfen ausprobieren.  Trotz Klimakrise
        formatige Bildtafeln  wähnt der   schiedener Schärfeebenen an,   gehen wir häufig viel zu verschwenderisch
        Betrachter Landschaften,  Mee-  die sie zu einer Aufnahme zusam-  mit der kostbaren Ressource Papier um. Da-
        resbuchten, riesige Felswände   menführen.            sb         für will die Ausstellung sensibilisieren.    sb
        oder geheimnisvolle Höhlen, in
        denen es metallen schimmert.   www.saarlouis.de                  www.deutsches-zeitungsmuseum.de

                                                                                       AK-Konkret 4|22  ·  37
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