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Position
„Das ist ein breit angelegter
Beteiligungsprozess“
AK-ZUKUNFTSFORUM Das Saarland braucht eine Gleichstellungsstrategie
Auf der Grundlage ihres Jahres-
berichts 2023 hat die Arbeits-
kammer zusammen mit dem
Frauenrat Saarland Mitte Februar
zum AK-Zukunftsforum „Gleich-
stellungsstrategie - Zentrales
Instrument des Landes im Foto: Pasquale D‘Angiolillo
Transformationsprozess“ in den
Großen Saal der AK in Saarbrü-
cken eingeladen. Dabei ging es
unter anderem darum, auf
welchem Stand die Planungen im Moderatorin Dörte Grabbert (v.l.), Staatssekretärin Bettina Altesleben,
Saarland sind. Annette Peteranderl vom Frauenrat Saarland, Dr. Marion Salot und
online zugeschaltet Dr. Irene Pimminger sprachen beim AK-
Von Simone Hien Zukunftsforum über die Notwendigkeit von Gleichstellungsstrategien.
Noch immer bleibt der Großteil der digt, eine Gleichstellungsstrategie umsdiskussion, an der auch An-
Sorgearbeit an den Frauen hän- einführen zu wollen. Beim AK-Zu- nette Peteranderl vom Vorstand
gen, 18 Prozent betrug der Gender kunftsforum sollte es daher unter des Frauenrats Saarland teilnahm.
Pay Gap, die geschlechterspezifi- anderem um einen Erfahrungs- Bisher habe man eine intermi-
sche Lohnlücke zwischen Män- austausch gehen und um Fragen nisterielle Arbeitsgruppe gegrün-
nern und Frauen, 2022 in Deutsch- wie: Welche gesellschaftlichen det. Zudem habe man bereits un-
land und im Saarland. Letzteres Gruppen werden in den Prozess ter anderem mit den Frauenbeauf-
liegt im Wesentlichen daran, dass eingebunden und wie wird dieser tragten, dem Frauenrat und Ge-
Frauen oft in Teilzeit oder Minijobs organisiert? Diesbezüglich ist es werkschaften erste Sitzungen
arbeiten und viele in schlechter aus Sicht der AK und des Frauen- gehabt. Im nächsten Schritt wolle
bezahlten Berufen beschäftigt rates vor allem wichtig, eine ge- man auf die Arbeitgeberverbände
sind. Gleichzeitig steckt das Saar- sondert personalisierte und ausfi- zugehen, so Altesleben. Insge-
land mitten in der Transformation. nanzierte Stabstelle zur Umset- samt sei die Einführung einer
In diesem Zusammenhang ist die zung der Gleichstellungsstrategie Gleichstellungsstrategie ein breit
Gleichstellung der Geschlechter einzurichten. angelegter Beteiligungsprozess.
eines der zentralen Themen, die Innerhalb der Landesregierung
für eine moderne Arbeitswelt rele- Wissenschaftliche habe man bereits geschaut, wel-
vant und zudem ein Instrument Begleitung ist wichtig che Maßnahmen es schon gebe,
gegen den Fachkräftemangel die man weiterentwickeln könne.
sind. Wie können die Chancen und Nachdem Dr. Torsten Brandt, Die Schwerpunkte sind laut Altes-
Zuständigkeiten in der Arbeits- Leiter der AK-Abteilung Gesell- leben das Thema Erwerbstätigkeit
und Lebenswelt für beide Ge- schaftspolitik, und Gertrud von Frauen, die Stärkung der Re-
schlechter gerechter verteilt wer- Schmidt, Leiterin des AK-Referats präsentanz von Frauen in allen ge-
den? Mit diesem Thema hat sich Frauen- und Gleichstellungspoli- sellschaftlichen Bereichen und
der AK-Jahresbericht 2023 ausei- tik, die Ergebnisse des Jahresbe- das „große Thema Gewalt gegen
nandergesetzt. richts vorgestellt hatten, berichtete Frauen“. Das nächste Zwischenziel
„Wir sagen, dass Gleichstellung Dr. Marion Salot, Referentin der sei es, noch in diesem Jahr den Mi-
von Männern und Frauen ein not- Geschäftsführung der Arbeitneh- nisterrat damit zu befassen, um
! wendiger Bestandteil der wirt- merkammer Bremen, über die Er- auch dort zu verankern, dass das
fahrungen beim Einführen einer
Thema bei Entscheidungen mit-
schaftlichen und gesellschaftli-
chen Transformation ist“, sagte AK- Gleichstellungsstrategie im Stadt- gedacht wird.
Den vollstän- Geschäftsführerin Beatrice Zeiger staat Bremen. Dr. Irene Pimminger, Aus Sicht der Arbeitskammer
digen in ihrer Begrüßung. Gemeinsam Sozialwissenschaftlerin und Leite- gilt es bei der Einführung einer
Jahresbericht mit dem Frauenrat fordere die AK rin von defacto, erläuterte in ihrem Gleichstellungsstrategie im Saar-
der Arbeits- eine Gleichstellungsstrategie, die Online-Vortrag die wissenschaftli- land insbesondere darauf zu ach-
kam- ein zentrales Instrument der Politik chen Aspekte, die es bei der Ein- ten, dass eine in der Politik rang-
mer finden sei, um die Themenfelder syste- führung einer Gleichstellungsstra- hohe Person den Hut auf hat, um
Interessierte matisch zu bearbeiten. In einigen tegie zu beachten gilt. Den Stand mit Nachdruck nachsteuern zu
unter www. Bundesländern gibt es bereits der Dinge bezüglich einer Gleich- können. Außerdem sollte unbe-
arbeitskam- Gleichstellungsstrategien, vor stellungsstrategie im Saarland er- dingt eine wissenschaftliche Be-
mer.de/ rund einem Jahr hat die saarländi- läuterte Frauenstaatssekretärin gleitung zur Evaluierung und Um-
jahresbericht sche Landesregierung angekün- Bettina Altesleben bei der Podi- setzung beauftragt werden.
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