Page 55 - AK-Konkret: 3 | 2024 | AK-SPEZIAL „LEBEN + FREIZEIT“
P. 55
Entdeckungstour
Ein Besuch in der ältesten
Stadt Deutschlands
STREIFZUG DURCH TRIER Mehr als eine Tagestour
Von Simone Hien üppiges Inneres aufweist. Weiter geht es idyllischen Kreuzgang an Konstantinba-
zur nur 700 Meter entfernten Porta silika und Kurfüstenpalais vorbei zu den
Spätestens im Jahr 16 v. Chr. gegründet, Nigra. Hat man die 129 Stufen im Innern Kaiserthermen. Von dort führt unser
gilt Trier als die älteste Stadt Deutsch- erst einmal erklommen, wird man mit Weg zum Viehmarkt mit weiterem anti-
lands. Zugleich Bischofssitz, hat die einem schönen Blick über die Stadt be- kem Erbe und zum Karl-Marx-Haus.
Stadt mit zahlreichen sakralen Bauten lohnt. Wieder unten, schlendern wir Über den Hauptmarkt geht es wieder
sowie Zeugnissen aus dem Mittelalter über den angrenzenden Hauptmarkt zurück zum Bahnhof. Wir haben bei un-
und der Antike einiges (darunter acht mit seinen vielen repräsentativen Häu- serem Besuch „nur“ die Stadt erkundet,
UNESCO-Welterbestätten) zu bieten. sern. Die Fußgängerzone am und rund denn es gibt wirklich viel zu bestaunen.
Um einen ersten Überblick zu gewin- um den Hauptmarkt lädt mit viel Gastro- Wer in die Tiefe gehen und ein Museum
nen, bietet sich eine Entdeckungstour nomie zum Verweilen ein, wer Shoppen besuchen möchte, sollte für den einen
auf eigene Faust oder eine Stadtführung möchte, findet ansprechende Läden. Tag Prioritäten setzen oder mehr Zeit
an. Wir sind auf eigene Faust unterwegs, Wir machen hier Rast und genießen ein mitbringen. Infomaterial gibt es bei der
unsere Tour beginnt am Bahnhof. We- leckeres Mittagessen. Anschließend Tourist-Info (www.trier-info.de) direkt ne-
nige Meter entfernt liegt die spätbaro- geht es zum nur wenige Schritte ent- ben der Porta Nigra, wo sich auch das
cke Pfarrkirche St. Paulin, die ein äußerst fernten Dom und von dort durch den Stadtmuseum befindet.
Das Herz der Stadt erleben
1 Am Hauptmarkt selbst ist einiges Interessantes und
Schönes zu sehen: unter anderem die 1430 als Fest-
und Tanzhaus errichtete Steipe (das weiße Haus auf
dem Foto), und links daneben das 1684 erbaute rote Haus, dessen
auf der Fassade stehende Inschrift erklärt, Trier sei älter als Rom,
und das im 13. Jahrhundert erbaute Dreikönigshaus, ein frühgoti-
scher Wohnturm, an dem man hochschauen muss, um den
ursprünglichen Eingang zu sehen. Außerdem geht es vom
Hauptmarkt ab durch die Judenpforte in die Judengasse. Die
Gemeinde erlebte ihre Blütezeit Anfang des 14. Jahrhunderts.
Idyllischer Spaziergang
2 Der Trierer Dom, Mutterkirche des Bistums Trier, die
älteste Bischofskirche Deutschlands und seit 1986 Teil
des UNESCO-Welterbes Römische Baudenkmäler, Dom
und Liebfrauenkirche in Trier, ist in jedem Fall einen Besuch (und
eine Führung: www.trier-info.de) wert. Idyllisch wird es im Innenhof
des im 13. Jahrhundert erbauten Kreuzgangs am Dom (siehe Foto).
Von dort führt ein schöner (kurzer) Spaziergang vorbei am Kurfürst-
lichen Palais, das im 17. und 18. Jahrhundert Residenz der Fürstbi-
schöfe von Trier war, zum Rheinischen Landesmuseum (www.
zentrum-der-antike.de) und den beeindruckenden Kaiserthermen.
Über Marx und seine Ideen
Nicht weit vom Hauptmarkt, nur wenige Gehminuten
3 vom Viehmarktplatz (wo man auch die Viehmarkt-
thermen, die ältesten Thermen Triers, besichtigen
kann) entfernt, ist in der Brückenstraße das Karl-Marx-Haus zu
finden. Das im Jahr 1727 im barocken Stil erbaute Geburtshaus
von Karl Marx (1818-1883) beherbergt heute unter anderem die
Dauerausstellung mit dem Titel „Von Trier in die Welt: Karl
Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“, die sich mit der Fotos: Simone Hien
Biografie, dem Werk Marx sowie dessen Wirkung bis und nach
1939 befasst (www.fes.de/museum-karl-marx-haus).
AK-Konkret Spezial 3|24 · VII