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Einschätzung


           Die Teilnehmer
            des Zukunfts-
              camps ge-
            meinsam mit
            Beschäftigten
                 der AK,
              IG-Metall-
              Vertretern ,
               Christiane
           Benner (Mitte),
           Gerhard Wenz
                 (rechts
           daneben) und
             Wirtschafts-                                                                                        Foto: Pasquale D‘Angiolillo
           ministerin Anke
               Rehlinger
           (2. Reihe, 7. v.r.)
                         Junge Menschen wollen sich


                         einmischen und mitgestalten



                         JUGEND MACHT ANSAGEN  Forderungen an die saarländische Politik erarbeitet

                         Junge Menschen wünschen sich,   gen an Politik und Gesellschaft   das unter anderem mehr interkul-
                         ernst genommen zu werden. Sie   stellten die jungen Erwachsenen   turelle Kompetenzen, Genderbe-
                         wollen mitreden, sich einmischen   am zweiten  Abend des Zu-  wusstsein, Interdisziplinarität sowie
                         und die Zukunft mitgestalten – das   kunftscamps in einer Diskussions-  kritisches Denken lehrt, und mehr
                         wurde beim dreitägigen Zu-    runde vor. Mit dabei waren Christi-  staatliche Unterstützung für die
                         kunftscamp von Arbeitskammer,   ane  Benner,  2. Vorsitzende  der  IG   Dekarbonisierung der Stahlindus-
                         DGB und IG Metall, das im vergan-  Metall,  Anke Rehlinger  als amtie-  trie. Auch müsse mehr Geld in Bil-
                         genen August am Bostalsee     rende Wirtschafts- und Arbeitsmi-  dung sowie Forschung und Ent-
                         stattfand, überdeutlich.      nisterin, und Prof. Dr. Gerhard Wenz,   wicklung investiert  werden. Nicht
                                                       emeritierter Chemieprofessor an   zuletzt wünschten sich die jungen
                         70 junge, gewerkschaftlich und po-  der Universität des Saarlandes und   Männer und Frauen eine Stärkung
                         litisch engagierte  junge  Menschen   Mitglied  von Scientists for Future   der Gewerkschaften sowie der Ta-
                         im Alter von 20 bis 30 Jahren haben   Saarland. Sie hatten nach jeder vor-  rifbindung, mehr Mitbestimmung in
                         sich dabei unter dem Motto „Ju-  getragenen Forderung jeweils zwei   den Betrieben sowie einen kosten-
                         gend macht  Ansagen“ mit den   Minuten Zeit, ein kurzes Statement   losen und zukunftsfähigen ÖPNV.
                         drängenden  Herausforderungen  zu den Forderungen der Camp-Tei-  Alles in allem  wurde deutlich:
                         der  Transformation  beschäftigt.  In   nehmenden abzugeben.  Den jungen Menschen ging es
                         ihrer Sorge um die Zukunft  haben                            nicht nur um den Erhalt  von  Ar-
                         sie handfeste Forderungen formu-      Mehr Geld in           beitsplätzen,  die  Schaffung  neuer
                         liert.  In verschiedenen Workshops   Bildung investieren     Ausbildungsberufe, und die Be-
                         ging es  gemeinsam mit  Wissen-                              wältigung des Klimawandels. Es
                         schaftlern, Gewerkschaftern und   Unter der Überschrift „Wie kann   ging auch um das Thema Bildung:
                         Politikern unter anderem um The-  Transformation gelingen?“ formu-  Sie forderten ein zukunftsfähiges
                         men wie  die  aktuelle wirtschaftli-  lierten die jungen Frauen und Män-  Bildungssystem, das interkulturelle
                         che Situation im Saarland, die Aus-  ner unter anderem die Forderung   Kompetenzen,  Genderbewusst-
                         wirkungen der  Transformation auf   nach mehr Förderung  von Um-  sein und die Fähigkeit zur interdiszi-
                         die Wirtschaft und unsere Arbeits-  schulung, Weiterbildung und Fort-  plinären Zusammenarbeit lehrt
                         plätze sowie die Auswirkungen des   bildung sowie nach neuen Ausbil-  und ihnen „beibringt, kritisch zu
                         Klimawandels.                 dungsberufen. Außerdem, dass die   hinterfragen und Hintergründe zu
                          Übergeordnete Leitlinie  war die   Erzeugung Erneuerbarer Energien   verstehen,  damit wir wissen, wa-
                         Frage „In welcher Welt wollen wir   ausgebaut und die Energieinfra-  rum wir etwas tun sollen und ent-
                         als  Jugend leben?“. Die in den   struktur weiterentwickelt werden,   scheiden können, ob  wir es auch
                         Workshops erarbeiteten Forderun-  eine Reform des Bildungssystems,   tun wollen.“      sh



          IMPRESSUM

          Verleger: Arbeitskammer des Saarlandes, Fritz-Dobisch-Straße 6-8, 66111 Saarbrücken, Telefon: 0681 4005-0, Telefax: 0681 4005-401; Herausgeber: Jörg Caspar,
          Thomas Otto (V.i.S.d.P.); Redaktion: Peter Jacob (Chefredakteur – pj), Simone Hien (sh), Alexander Stallmann (as); Redaktionelle Mitarbeit: Silvia Buss (sb), Katja Spon-
          holz (ks); Druck: Repa-Druck Gmbh, Saarbrücken-Ensheim


          VIII  ·  AK-Konkret Spezial 2|22
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