Page 52 - AK-Konkret: 2 | 2022 + AK-SPEZIAL Für junge Leute
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Einschätzung
Die Teilnehmer
des Zukunfts-
camps ge-
meinsam mit
Beschäftigten
der AK,
IG-Metall-
Vertretern ,
Christiane
Benner (Mitte),
Gerhard Wenz
(rechts
daneben) und
Wirtschafts- Foto: Pasquale D‘Angiolillo
ministerin Anke
Rehlinger
(2. Reihe, 7. v.r.)
Junge Menschen wollen sich
einmischen und mitgestalten
JUGEND MACHT ANSAGEN Forderungen an die saarländische Politik erarbeitet
Junge Menschen wünschen sich, gen an Politik und Gesellschaft das unter anderem mehr interkul-
ernst genommen zu werden. Sie stellten die jungen Erwachsenen turelle Kompetenzen, Genderbe-
wollen mitreden, sich einmischen am zweiten Abend des Zu- wusstsein, Interdisziplinarität sowie
und die Zukunft mitgestalten – das kunftscamps in einer Diskussions- kritisches Denken lehrt, und mehr
wurde beim dreitägigen Zu- runde vor. Mit dabei waren Christi- staatliche Unterstützung für die
kunftscamp von Arbeitskammer, ane Benner, 2. Vorsitzende der IG Dekarbonisierung der Stahlindus-
DGB und IG Metall, das im vergan- Metall, Anke Rehlinger als amtie- trie. Auch müsse mehr Geld in Bil-
genen August am Bostalsee rende Wirtschafts- und Arbeitsmi- dung sowie Forschung und Ent-
stattfand, überdeutlich. nisterin, und Prof. Dr. Gerhard Wenz, wicklung investiert werden. Nicht
emeritierter Chemieprofessor an zuletzt wünschten sich die jungen
70 junge, gewerkschaftlich und po- der Universität des Saarlandes und Männer und Frauen eine Stärkung
litisch engagierte junge Menschen Mitglied von Scientists for Future der Gewerkschaften sowie der Ta-
im Alter von 20 bis 30 Jahren haben Saarland. Sie hatten nach jeder vor- rifbindung, mehr Mitbestimmung in
sich dabei unter dem Motto „Ju- getragenen Forderung jeweils zwei den Betrieben sowie einen kosten-
gend macht Ansagen“ mit den Minuten Zeit, ein kurzes Statement losen und zukunftsfähigen ÖPNV.
drängenden Herausforderungen zu den Forderungen der Camp-Tei- Alles in allem wurde deutlich:
der Transformation beschäftigt. In nehmenden abzugeben. Den jungen Menschen ging es
ihrer Sorge um die Zukunft haben nicht nur um den Erhalt von Ar-
sie handfeste Forderungen formu- Mehr Geld in beitsplätzen, die Schaffung neuer
liert. In verschiedenen Workshops Bildung investieren Ausbildungsberufe, und die Be-
ging es gemeinsam mit Wissen- wältigung des Klimawandels. Es
schaftlern, Gewerkschaftern und Unter der Überschrift „Wie kann ging auch um das Thema Bildung:
Politikern unter anderem um The- Transformation gelingen?“ formu- Sie forderten ein zukunftsfähiges
men wie die aktuelle wirtschaftli- lierten die jungen Frauen und Män- Bildungssystem, das interkulturelle
che Situation im Saarland, die Aus- ner unter anderem die Forderung Kompetenzen, Genderbewusst-
wirkungen der Transformation auf nach mehr Förderung von Um- sein und die Fähigkeit zur interdiszi-
die Wirtschaft und unsere Arbeits- schulung, Weiterbildung und Fort- plinären Zusammenarbeit lehrt
plätze sowie die Auswirkungen des bildung sowie nach neuen Ausbil- und ihnen „beibringt, kritisch zu
Klimawandels. dungsberufen. Außerdem, dass die hinterfragen und Hintergründe zu
Übergeordnete Leitlinie war die Erzeugung Erneuerbarer Energien verstehen, damit wir wissen, wa-
Frage „In welcher Welt wollen wir ausgebaut und die Energieinfra- rum wir etwas tun sollen und ent-
als Jugend leben?“. Die in den struktur weiterentwickelt werden, scheiden können, ob wir es auch
Workshops erarbeiteten Forderun- eine Reform des Bildungssystems, tun wollen.“ sh
IMPRESSUM
Verleger: Arbeitskammer des Saarlandes, Fritz-Dobisch-Straße 6-8, 66111 Saarbrücken, Telefon: 0681 4005-0, Telefax: 0681 4005-401; Herausgeber: Jörg Caspar,
Thomas Otto (V.i.S.d.P.); Redaktion: Peter Jacob (Chefredakteur – pj), Simone Hien (sh), Alexander Stallmann (as); Redaktionelle Mitarbeit: Silvia Buss (sb), Katja Spon-
holz (ks); Druck: Repa-Druck Gmbh, Saarbrücken-Ensheim
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