Analyse der Branchenstruktur im Saarland 2024
Nach der Erstauflage aus dem Jahr 2015 wird die „Analyse der Branchenstruktur im Saarland“ im zwei- bis dreijährigen Rhythmus aktualisiert und erscheint nun bereits in einer fünften Ausgabe.
Wie aus den bisherigen Ausgaben hervor geht, ist die Branchenstruktur einer Region prägend für die gesamte dort ansässige Gesellschaft. Dies gilt nach wie vor. Die saarländische Wirtschaft ist gekennzeichnet von einem tiefgreifenden sektoralen Strukturwandel: Lange Zeit wurde die wirtschaftliche Entwicklung im Saarland von der Montanindustrie (Kohle und Stahl) geprägt. Schon vor dem Ende der Bergbau-Ära im Saarland begann sich die Branchenstruktur zu verschieben: Neben der noch immer gewichtigen Stahlbranche hat mittlerweile die Automobil- und Automobilzulieferindustrie enorm an Bedeutung gewonnen. Parallel dazu haben aufstrebende Wirtschaftszweige neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen:
Wesentliche Treiber dieser Erneuerungen sind zukunftsweisende Industriebranchen (z.B. Maschinenbau, Elektrotechnik) und bestimmte Dienstleistungsbereiche (z.B. das Pflege- und Gesundheitswe- sen sowie die IT-Branche). Der industrielle Kern stellt aber nach wie vor die tragende Säule der saarländischen Wirtschaft dar, auf welcher auch viele Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich aufbauen. Wie sich die Schlüsselbranchen bzw. die beschäftigungsstarken Industrieunternehmen in den kommenden Jahren entwickeln werden, ist daher von enormer Tragweite für die zukünftige Entwicklung des gesamten Saarlandes.
Das Saarland befindet sich vor allem aufgrund technologischer Entwicklungen und klimagerechten Anforderungen in einer entscheidenden Phase – Stichwort digitale und ökologische Transformation –, in der wichtige Weichen für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes gestellt werden. In weiten Bereichen der Industrie – aber auch in vielen Dienstleistungsbereichen – sind große Herausforderungen zu erwarten. Beschleunigt und verstärkt wurden diese Herausforderungen in den vergangenen Jahren durch die Covid-19-Pandemie sowie die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und die damit einhergehenden Sanktionen gegen Russland.
Notwendig sind wirtschaftspolitische und gesellschaftliche Eingriffe. Damit gesellschaftliche Ziele erreicht werden können, muss Politik – auch im Saarland – entscheidenden Einfluss auf die Ausgestaltung des Marktes nehmen. Dabei müssen Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen gewillt und in der Lage sein als Innovationstreiber an der Gestaltung der Zukunft des Landes mitzuwirken. Die Stärkung der Mitbestimmung auf betrieblicher wie politischer Ebene ist dafür Voraussetzung. Die Landesregierung muss die ihr zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, um zu fördern, dass perspektivisch weitere Industrieunternehmen im Saarland ihre Investitionstätigkeit aufgrund des Transformationsprozesses hin zur klimaneutralen Industrieproduktion ausweiten. Regionale Transformationspolitik muss Impulse für die Weiterentwicklung bestehender und den Aufbau neuer Branchen geben, entsprechende Infrastruktur bereitstellen, die Sozialpartnerschaft stärken und die Zivilgesellschaft in transparenten Kommunikationsprozessen einbinden. Gerade hier kommt die Einbindung der Arbeitnehmerseite häufig zu kurz. Die Beteiligung der Beschäftigten bzw. ihrer Interessenvertretungen sowie der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sollte immer gewährleistet sein.
Nachfolgend stellen wir Ihnen die Analyse im PDF-Format zur Verfügung:
AK-Texte "Analyse der Branchenstruktur im Saarland 2024"