Die Arbeit und Kultur Saarland gGmbH sucht saarländische Künstler*innen zur Erstellung digitaler Kunstwerke zu den Stolpersteinen in der Saarbrücker Innenstadt. Diese künstlerischen Arbeiten, die den Schicksalen der Opfer des Nationalsozialismus gewidmet sind, sollen als "Stolpersteine-Tour" in die App „Orte der Erinnerung“ integriert und auf dem Smartphone angezeigt werden, wenn man sich einem Stolperstein nähert. Ziel ist es, das Gedenken an die Opfer lebendig zu halten und den Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich direkt am Stolperstein, also dem letzten Wohnort der betreffenden Person, emotional und informativ mit deren Geschichte zu beschäftigen.
„Stolpersteine-Tour“ ist ein gemeinsames Projekt der Arbeit und Kultur Saarland mit der Landeszentrale für politische Bildung Saarland, dem Stadtarchiv Saarbrücken, der Synagogengemeinde Saar und dem Institut für aktuelle Kunst im Saarland.
Das Projekt wird durch das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes, die Arbeitskammer des Saarlandes, Saar-Toto und durch die Arbeit und Kultur Saarland gefördert.
Ausschreibung und Zeitplan
Die digitalen Kunstwerke können in Form kurzer Videos oder Audios (idealerweise mit maximal 1 Minute Länge) oder als Bilder auf dem Smartphone dargestellt werden. Künstler*innen aller Sparten sind eingeladen, ihre Ideen in Form von Kurzkonzepten zwischen dem 4. November und 05. Dezember 2024 einzureichen über die Webseite www.arbeitundkultur.de. Alle Kunstformen sind denkbar, die letztendlich in diesem digitalen Format auf dem Smartphone darstellbar sind.
Nach der Auswahl durch eine Jury werden die Konzepte durch die Künstler*innen bis zum 28. Februar 2025 umgesetzt und mit 500 Euro honoriert. Anschließend erfolgt die Integration der digitalen Inhalte in die App.
Am 8. Mai 2025, dem Gedenktag zur Befreiung vom Nationalsozialismus, wird die neue Tour im Rahmen einer gemeinsamen Begehung mit den beteiligten Künstlerinnen und Projektpartner*innen der Öffentlichkeit präsentiert. Ab diesem Zeitpunkt wird die „Stolpersteine-Tour“ kostenlos über die App auf Smartphones verfügbar sein, sodass alle Interessierten die Steine selbstständig mit digitaler Begleitung besuchen können.
Hintergründe zur App
Die App „Orte der Erinnerung“ lädt Nutzer*innen in verschiedenen partizipativen Touren dazu ein, Orte in saarländischen Gemeinden zu besuchen, an denen während des Nationalsozialismus Verfolgung und Widerstand stattfanden oder an die heute erinnert wird. An der Erstellung der App waren zahlreiche Institutionen beteiligt, darunter die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes. Für die Implementierung neuer Touren wird mit der saarländischen IT-Firma EUROKEY Software GmbH zusammengearbeitet.
Hintergründe zu Stolpersteinen
Seit 1992 verlegt der Künstler Gunter Demnig in Deutschland und Europa "Stolpersteine" in Form von Gedenktafeln aus Messing in Gehwegplatten vor den letzten Wohnorten von Opfern des Nationalsozialismus. Die Tafeln tragen die Namen und Lebensdaten der Verfolgten. In Saarbrücken wurden bislang 69 Stolpersteine verlegt.
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