DGB-Region Saar / Arbeitskammer des Saarlandes / Frauenrat Saarland / Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken - Gemeinsame Pressemitteilung zum Internationalen Frauentag 8. März 2018:
Seit 100 Jahren gibt es in Deutschland das Wahlrecht für Frauen. Seitdem ist viel passiert. Frauen finden ihren Platz bis in die obersten Ebenen der Politik - ob in Saarbrücken, in der Saarländischen Staatskanzlei oder in der Bundeshauptstadt. Trotzdem ist die Gleichberechtigung an vielen Punkten noch nicht verwirklicht. Und das deutsche Parlament ist aktuell so männlich besetzt wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Die aktuellen Debatten lassen sogar Rückschritte im gesellschaftlichen Umfeld befürchten. Die neue Bundesregierung hat viele Punkte benannt, die sie für eine verbesserte Gleichstellung nun anpacken muss. Ganz im Sinne der DGB-Forderung nach einem "Masterplan Gleichstellung".
Jedoch merkt Bettina Altesleben, Geschäftsführerin der DGB-Region Saar, kritisch an: "Trotz des hundertjährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts in Deutschland existiert Gleichstellung zwischen den Geschlechtern praktisch nur auf dem Papier". So warte das bereits in der vergangenen Legislaturperiode angekündigte Rückkehrrecht von Teil- auf Vollzeitbeschäftigung noch immer auf eine "rasche Umsetzung". Laut Altesleben ein zentraler Punkt, wenn es um die Beseitigung von Hürden auf dem Weg hin zu einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben gehe: "Denn auch Frauen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in wirtschaftlicher Unabhängigkeit!"
Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes, fordert: "Das Ziel muss sein, bestimmte Lücken für Frauen wenigstens mittelfristig zu schließen! Dazu gehören die Entgeltlücke, die Arbeitszeitlücke, und daraus resultierend die Rentenlücke der Frauen".
Altesleben und Zeiger sind sich einig: "Die zahlreichen Umsetzungsprobleme sorgen dafür, dass es auch nach 100 Jahren Frauenwahlrecht bei der Gleichberechtigung noch viel Luft nach oben gibt." Um Chancengleichheit durchzusetzen, rufen sie alle Frauen dazu auf, sich an den bundesweit bis Ende Mai laufenden Betriebsratswahlen zu beteiligen.
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