Bundestagsabgeordnete informieren sich über die Pflegeaktivitäten der Arbeitskammer
„Die Arbeitsbedingungen der professionell Pflegenden muss sich schnellstmöglich deutlich verbessern und die Attraktivität des Pflegeberufes gesteigert werden“, so Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer (AK). Angestrebt werden muss eine verbindliche Personalbemessung, die auch Sanktionen vorsieht, wenn zu wenig Personal auf den Stationen eingesetzt wird. „Keine Nacht allein auf den Fluren von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern.“ Das fordern die SPD-Bundestagsabgeordneten Josephine Ortleb und Claudia Moll, die AK und ver.di gemeinsam. Die Bundespolitikerinnen haben sich bei der Kammer aus erster Hand informiert, wie sich die AK für eine Verbesserung der Beschäftigten in der Pflege und für pflegende Angehörige einsetzt.
Alleine die Tarifbindung in den Einrichtungen rechnet sich für Beschäftigte und Unternehmen. „Einrichtungen die ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen, haben einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihrer Konkurrenz“, waren sich die Beteiligten des Treffens einig. Das spricht sich unter Pflegekräften herum, auch weil es sich für das Personal im Geldbeutel bemerkbar macht.
„Saarländische Krankenhausbeschäftigte verdienen zwar immer noch deutlich zu wenig, aber mehr als ihre Kolleginnen und Kollegen in Krankenhäusern anderer Bundesländer“, so AK-Geschäftsführerin Beatrice Zeiger bei dem Treffen. Von der Bundespolitik erwartet sie die zügige Umsetzung des Gesetzes über die Personaluntergrenzen in Krankenhäusern. Dafür müssen Fachkräfte eingesetzt werden, hatte der Bundesrat kürzlich beschlossen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft und der Spitzenverband der Krankenkassen möchten das Gesetz jedoch aushöhlen und auf ein Drittel Hilfskräfte zurückgreifen.
Die Saarbrücker SPD-Abgeordnete Josephine Ortleb setzt sich seit langem für gute Arbeit, auch in der Pflege, ein. Dazu gehört für sie auch die Option von Teilzeitbeschäftigung während Erziehungspausen oder der Pflege von Angehörigen. Ebenso wie das uneingeschränkte Rückkehrrecht zur Vollzeitbeschäftigung nach Betreuungsphasen. Claudia Moll stammt aus der Nähe von Aachen und hat 27 Jahre als examinierte Altenpflegerin gearbeitet. Ihr Beruf hat sie auch in die Politik gebracht, erzählt sie bei dem Treffen: „In einem Spätdienst war ich mit 55 pflegebedürftigen Patienten alleine auf Station, musste sie pflegerisch versorgen“, erinnert sie sich. „Es war mein zehnter oder elfter Dienst am Stück. Um neun hatte ich Dienstschluss, um elf bin ich die Türe raus. Auf dem Weg nach Hause wurde mir klar, so geht das nicht weiter.“ Im Bundestag arbeitet sie nun im Gesundheitsausschuss mit und will den Beschäftigten in der Pflege eine Stimme geben.
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