„Mehr Gewerkschaft. Mehr Gleichstellung. Mehr denn je! Frauen in der Corona-Pandemie!“

Pressedienst vom

Die Corona-Krise verschärft die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern. Deswegen steht das erste „digitale frauenpolitische Frühstück“ von DGB und Arbeitskammer unter dem Motto: „Mehr Gewerkschaft. Mehr Gleichstellung. Mehr denn je! Frauen in der Corona-Pandemie!“. Termin des 1. digitalen frauenpolitischen Frühstücks ist Montag, 8. März 2021, 10 bis 12 Uhr, als Live-Stream auf www.facebook.com/arbeitskammersaarland.

DGB und AK im Gespräch am Internationalen Frauentag

Bettina Altesleben, Geschäftsführerin der DGB-Region Saar, erklärt: „Das DGB-Motto zum Internationalen Frauentag lautet dieses Jahr nicht ohne Grund: „Mehr Gewerkschaft. Mehr Gleichstellung. Mehr denn je!“ Denn es sind überwiegend Frauen, die in den gleichsam systemrelevanten wie unterbezahlten Berufen arbeiten. In der Corona-Krise sind sie von Einkommenseinbußen in Folge von Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betroffen. Sie übernehmen den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit. Es darf gerade jetzt nicht zu einer Rückkehr in längst überwundene Geschlechterrollen kommen! Die Ziele sind klar: Es braucht bessere Löhne in frauendominierten Berufen, mehr Tarifverträge, mehr Frauen in Führungspositionen und eine geschlechtergerechte Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit.“ Die gesellschaftliche Brisanz der Corona-Folgen dürfe auf keinen Fall unterschätzt werden.

Auch Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes, betont: „Überall gibt es Frauen, die im vergangenen Jahr über sich hinausgewachsen sind, um all die Anforderungen zu meistern, mit denen kurz vorher noch niemand gerechnet hatte. Denn es sind vor allem die Frauen, denen in der Krise die Hauptlasten aufgebürdet werden.“ Empirische Daten der Hans Böckler Stiftung über die Verteilung von Arbeitszeiten haben währen der bisherigen Corona-Zeit wiederholt gezeigt: Frauen reduzieren in der Krise ihre Arbeitszeit stärker (-9,7%) als Männer (-5,8%, Werte für November 2020). „Es zeigt sich hier einmal mehr eine in der Gleichstellungspolitik sehr alte Feststellung: Fehlende Kinderbetreuung verhindert eine gleichberechtigte Teilhabe am Erwerbsleben – Leidtragende sind meist die Frauen! Zu stark wirken das oft bestehende Lohngefälle zwischen den Geschlechtern und die traditionellen Vorstellungen über Care-Arbeit“, so Zeiger.

Kein Verständnis haben die Gewerkschafterin Bettina Altesleben und AK-Geschäftsführerin Beatrice Zeiger für die aktuell erfolgte Blockade eines allgemeinverbindlichen Tarifvertrags für die Altenpflege durch die Arbeitgeberseite (Caritas/Diakonie): „Die Anerkennung von systemrelevanten Berufen, auch in Euro und Cent, ist jetzt an der Zeit“, sagt Altesleben. Hier sei auch der Gesetzgeber gefordert, „Erleichterungen für die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen einer Branche einzuführen.“

Zur Anerkennung von systemrelevanten Berufen gehört außerdem, dass sich die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten nachhaltig verbessern. Das betrifft in der Krise vor allem auch die Beschäftigten in der Pflege, und das sind vor allem Frauen. Ein Beispiel ist die Debatte um die Personalbemessung. „Ein besserer Personal-Patienten-Schlüssel würde die Arbeitsbedingungen und die Qualität in der Pflege enorm verbessern. Deshalb ist es wichtig, dass eine sachgerechte Personalbemessung in allen Bereichen der Pflege eingeführt wird. Das hat die Corona-Krise gezeigt“, so Zeiger abschließend.


Die DGB-Region Saar und die Arbeitskammer des Saarlandes laden ein
Zu einer digitalen Veranstaltung am 110. Internationalen Frauentag!

Thema:
„Mehr Gewerkschaft. Mehr Gleichstellung. Mehr denn je! Frauen in der Corona-Pandemie!“
DGB und Arbeitskammer im Gespräch am Internationalen Frauentag 8. März 2021

Termin des 1. digitalen frauenpolitischen Frühstücks:
Am Montag, 8. März 2021, von 10 bis 12 Uhr.

Live-Stream offen zugänglich auf: www.facebook.com/arbeitskammersaarland
Hinweis: Auch ohne eigenes BenutzerInnen-Konto abrufbar

Musikalische Umrahmung: Sue Lehmann in Begleitung von Manuel Krass
 

 

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