Am 7. März ist der Equal Pay Day 2025. Der Tag markiert den Zeitraum, den Frauen im Vergleich zu Männern länger arbeiten müssen, um das gleiche Jahresgehalt vom Vorjahr zu erreichen. „Trotz jahrzehntelanger Bemühungen und zahlreicher Initiativen müssen wir feststellen, dass der Fortschritt an dieser Stelle eine Schnecke ist“, sagt Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes. Laut Statistischem Bundesamt lag der unbereinigte Gender Pay Gap in Deutschland im Jahr 2024 bei 16 Prozent. Auch im Saarland spiegelt sich diese Ungerechtigkeit wider: Frauen erhielten im Durchschnitt 21,35 Euro brutto pro Stunde, während Männer 25,34 Euro verdienten. Das bedeutet eine Differenz von 3,99 Euro pro Stunde – ein gravierender Nachteil für Frauen. „Die Bundesregierung muss jetzt endlich das Entgelttransparenz-Gesetz EU-konform novellieren. In der jetzigen Form ist es nämlich unbrauchbar“, so Zeiger. Das alleine wird aber nicht reichen.
Um diese Ungleichheit zu beseitigen, gibt es verschiedenen Ebenen. Dazu gehört, Transparenz über Einkommen zu schaffen – häufig sind die Unterschiede in der Bezahlung sogar innerbetrieblich unbekannt. Damit einher geht eine Bewusstseinsschärfung – sowohl für Arbeitgeber als auch für Beschäftigte. „All dies zusammen sollte in klare und verbindliche Regeln gegossen werden, wie sie die EU-Entgeltrichtlinie aus dem Jahr 2024 vorsieht. Sie verpflichtet Unternehmen, regelmäßig Berichte über die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen zu veröffentlichen und Maßnahmen zur Schließung der Lohnlücke zu ergreifen“, so Zeiger.
In Deutschland gibt es bereits seit Jahren ein (Entgelttransparenz-) Gesetz, das aber insgesamt aufgrund seiner weichen Regelungen fast keine Auswirkungen hat. Beispielsweise muss eine Person, die nach aufwändigem Verfahren geklärt hat, dass sie weniger Entgelt erhält als eine vergleichbare Person im Betrieb, den Klageweg gegen den Arbeitgeber beschreiten. Und: Halten sich Betriebe nicht an die vorgesehene Entgeltgleichheit, erfolgen keine Sanktionen. Diese und andere Zusammenhänge sind im Sinne der Richtlinie bis zum Jahr 2026 zu novellieren – so sieht es das EU- Regelungswerk vor.
„Hier ist also jetzt echter Handlungsbedarf! Wenn es daneben außerdem gelingt, Frauen noch stärker als bisher in Führungspositionen zu platzieren und außerdem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie generell zu verbessern, so können wir darauf hoffen, dass es nicht noch weitere Jahrzehnte bis zur Lohngleichheit dauert“, so Zeiger abschließend.
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