Die Arbeitskammer des Saarlandes lädt Pflegekräfte dazu ein, Teil der Kampagne „Eine*r von rund 18.000“ zu werden und sich aktiv zu beteiligen. Anfang Juni startete die Arbeitskammer des Saarlandes ihre Pflege-Kampagne „Ich bin eine*r von rund 18.000“. Ziel ist es, auf die Situation der im Saarland rund 18.000 Pflege-Beschäftigen aufmerksam zu machen, Pflegekräfte selbst sprechen zu lassen und Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege aufzustellen. Die Spots wurden von der Arbeitskammer (AK) produziert. Im zweiten Schritt lädt die AK nun Pflegekräfte ein, selbst kurze Filme mit ihren Smartphones zu produzieren oder kurze Statements aufzunehmen und auf der Website der Arbeitskammer hochzuladen. „Die Resonanz auf unsere Pflegekampagne war enorm positiv. Die Pflegekräfte sind mit Leib und Seele dabei und brennen für ihren Beruf. Sie fordern aber zu Recht bessere Arbeitsbedingungen. Mit der Kampagne geben wir den Beschäftigten die Möglichkeiten, selbst zu sprechen, öffentlich und politisch wahrgenommen zu werden“ sagt Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der AK.
Bisher wurden von der AK vier Spots mit einer Länge von etwa einer Minute produziert, zwei weitere sollen noch folgen. Aktive Pflegekräfte machen dabei auf die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Alten- und Krankenpflegekräfte aufmerksam, die AK stellt arbeits- und gesundheitspolitische Forderungen auf, etwa einen besseren Personalschlüssel, eine höhere Entlohnung, verlässliche Dienstpläne und das Einhalten von Höchstarbeits- und Pausenzeiten. „Unsere Spots erreichen eine hohe Reichweite in den sozialen Medien und wir bekommen durchweg gute Rückmeldungen, vor allem auch von vielen in der Pflege Beschäftigten, die sich in den Spots wiederfinden. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und laden die Pflege-Beschäftigten selbst ein, unsere Seite als öffentliche Plattform zu nutzen. Die rund 18.000 Pflege-Beschäftigten haben gesamtgesellschaftliche Bedeutung - und sie haben der Politik etwas zu sagen, darum geht es“, erklärt Zeiger.
„Die Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen verbessert werden. Das gilt umso mehr vor dem Hintergrund des enormen Fachkräftemangels in der Pflege. Dazu braucht es vor allem politischen Willen und eine Abkehr von der reinen Fokussierung auf betriebswirtschaftliche Kennziffern“, so Zeiger. Das System der Fallpauschalen sorge in den Kliniken dafür, dass Pflege systematisch unterpersonalisiert werde. Zeiger: „Mit der Pflege verdienen die Kliniken kein Geld. Warum sollten sie also mehr Pflegekräfte einstellen? Die Fallpauschalen begünstigen ein systematisches Ausquetschen der Pflege-Beschäftigten.“
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