Grund dafür ist die Reform der Pflegeversicherung
Deshalb schlägt die Kammer vor, den Bereich Hauswirtschaft künftig stärker von der Agentur für Arbeit fördern zu lassen.
Durch die umfassende Reformierung der Pflegeversicherungen mit den Pflegestärkungsgesetzen II und III und der damit einhergehende Umstellung von Pflegestufen auf Pflegegrade erhöht sich die Nachfrage nach haushaltsnahen Diensten. „Seitdem sind die ambulanten Dienste deutlich mehr nachgesucht als vorher“, weiß Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer, anlässlich einer Sitzung des Sozialausschusses im Landtag, bei der das Thema beraten wurde.
Ende des Jahres 2017 gab es in der Bundesrepublik 351.000 Leistungsbezieher mehr als im Vorjahr. Gut 240.000 sind in den neuen Pflegegrad Eins eingestuft worden, der unter anderem mehr Unterstützung im häuslichen Bereich vorsieht. Auf das Saarland heruntergebrochen, bedeutet dies etwa 4600 neue Leistungsbezieher, 3150 davon im Pflegegrad 1. „Würden dabei nur die Leistungen für Hauswirtschaftliche Tätigkeit nachgefragt, wäre das Arbeit für weitere 220 Hauswirtschafterinnen in Vollzeit, die das Land aber nicht hat“, so Frau Zeiger. Aktuelle Daten für das gesamte Saarland werden für Ende des Jahres erwartet. 2015 waren im ganzen Saarland rund 750 Personen in der hauswirtschaftlichen Versorgung und in der häuslichen Betreuung der ambulanten Dienste beschäftigt. Das reicht schon jetzt nicht aus, um den Bedarf zu befriedigen, zeigen Nachfragen der Kammer in drei Landkreisen. Besonders kleine und mittlere Pflegedienste mit bis zu 10 Beschäftigten klagen darüber, nicht genügend Fachpersonal sowie auch Personal für die hauswirtschaftlichen Hilfen einstellen zu können. Daneben gibt es auch Probleme, den hohen organisatorischen Aufwand zu bewältigen. Punktuell wird berichtet, dass es zu Schwierigkeiten kommt einen Pflegedienst zu beauftragen. „Wir müssen jetzt handeln“, so Zeiger abschließend, die besten Gesetze nützen nichts, wenn sie nicht umgesetzt werden können“.
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