AK: Land muss Aufbau von Genossenschaften fördern

Pressedienst vom

2025 ist das Internationale Jahr der Genossenschaften. Die Vereinten Nationen wollen damit die zentrale Rolle von Genossenschaften für eine nachhaltige und gerechte Wirtschaft hervorheben. „Wir nehmen dies erneut zum Anlass, um auf die Stärken dieser Wirtschaftsform aufmerksam zu machen“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes.

„Genossenschaften stehen für eine Wirtschaft, die den Menschen dient – nicht umgekehrt“, betont Thomas Otto. „Während herkömmliche Unternehmen oft auf kurzfristige Profite ausgerichtet sind, stellen Genossenschaften das Wohl ihrer Mitglieder und der Gesellschaft in den Mittelpunkt und schaffen stabile Arbeitsverhältnisse. Sie stehen für solidarisches Wirtschaften, soziale Verantwortung und demokratische Mitbestimmung – Werte, die in Zeiten wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen wichtiger sind denn je“.

Genossenschaften sind die einzige Unternehmensform, die die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Förderung ihrer Mitglieder und eine demokratische Grundpraxis qua Rechtsform festschreiben. Gewinne werden nicht an einzelne Investoren ausgeschüttet, sondern für das Gemeinwohl und die Weiterentwicklung der Genossenschaft reinvestiert.

Besonders in unsicheren Zeiten wie diesen beweisen sie ihre Widerstandskraft und zeigen, warum sie ein zukunftsfähiges und stabiles Wirtschaftsmodell sind:

  • Krisensicherheit: Da sie auf langfristige Stabilität statt auf kurzfristige Profite setzen, sind Genossenschaften widerstandsfähiger gegenüber Marktschwankungen.
  • Soziale Gerechtigkeit: Genossenschaften orientieren sich an den Bedürfnissen ihrer Mitglieder und der Gemeinschaft. Statt Gewinne einseitig zu verteilen, kommen wirtschaftliche Erträge der Genossenschaft und allen Beteiligten zugute.
  • Nachhaltigkeit: Ihr Fokus auf Gemeinwohl und regionale Wertschöpfung macht sie zu wichtigen Akteuren für eine ökologische und sozial verantwortliche Wirtschaft.
  • Mitbestimmung – Mitglieder können unabhängig von der Höhe ihres genossenschaftlichen Anteils aktiv und gleichberechtigt mitgestalten, anstatt wirtschaftlichen Entscheidungen ausgeliefert zu sein.

„Wir brauchen mehr Wirtschaft, die den Menschen gehört“, sagt Otto. „Genossenschaften bieten genau das: eine demokratische Alternative zur profitorientierten Marktwirtschaft.“

Obwohl Artikel 54 der saarländischen Landesverfassung die Förderung des Genossenschaftswesens vorsieht, gibt es bislang keine gezielten Maßnahmen, um diese Wirtschaftsform systematisch zu unterstützen. Die Arbeitskammer fordert daher ein umfassendes Förderprogramm, das Gründungen erleichtert, Beratung und Finanzierung verbessert und den genossenschaftlichen Gedanken stärker in der Öffentlichkeit verankert.

Die Arbeitskammer hat in einer AK-Analyse Vorschläge für eine gezielte Förderung von Genossenschaften im Saarland erarbeitet. Das Konzept steht online zum Download bereit:

www.arbeitskammer.de/genossenschaften

Im Bildungszentrum in Kirkel findet vom 19. bis 21. März 2025 ein Seminar statt, das die Potenziale genossenschaftlicher Organisationsformen durchleuchtet. Weitere Infos und Anmeldung unter:

www.bildungszentrum-kirkel.de/genossenschaften

 

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