Beatrice Zeiger: „Beschäftigte und Pflegebedürftige dürfen nicht Verlierer einer weiteren Privatisierung werden“
Die Arbeitskammer kritisiert die Folgen einer zunehmenden Kommerzialisierung der Pflege. Im Krankenhausbereich dominieren deutschlandweit vier private Ketten den Markt. Im Pflegebereich sind mittlerweile 42 Prozent der stationären Einrichtungen in privater Trägerschaft. Tendenz steigend.
„Die Branche ist für Investoren lukrativ und boomt“, so Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer, anlässlich der Veranstaltung: „Ist unser Pflegesystem für die Zukunft gesichert?“, heute in Saarbrücken. Zeiger weiter: „Nur die Arbeits- und Pflegebedingungen von Beschäftigten und Pflegebedürftigen boomen nicht mit.“ Um möglichst profitabel zu arbeiten, sei das Lohniveau in einigen privaten Einrichtung und Diensten der Altenpflege im Gegensatz zu den hier im Saarland oft tarifgebundenen Häusern besonders niedrig. Zeitzuschläge für Überstunden und Jahressonderzahlungen würden dort nur noch ausnahmsweise gezahlt. Die Arbeitsbedingungen seien in vielen Fällen katastrophal.
Die Privatisierung der Pflege kann sich dann auch negativ auf Beschäftigte anderer Einrichtungen auswirken, so die Kammer. Beatrice Zeiger: „Das übermäßige Profitstreben der Konzerne ist ein großes Risiko für die Pflege. Der Staat muss sich um die Daseinsvorsoge kümmern und darf bei der Pflege nicht alles den Marktkräften überlassen. Beschäftigte und Pflegebedürftige dürfen nicht Verlierer einer Privatisierung werden.“
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