Für Samstag, 16. September, lädt die Stiftung Rechtsschutzsaal in Zusammenarbeit mit der Arbeitskammer des Saarlandes, dem Saarländischen Filmbüro e.V., der Saarland Medien GmbH und der Universität des Saarlandes, von 16 bis 22 Uhr zu einem Dokumentarfilmtag in den Rechtsschutzsaal Bildstock ein. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der vierten bundesweiten LETsDOK Dokumentarfilmtage 2023. Gezeigt werden drei verschiedene Filme zur Eisen- und Stahlindustrie.
Die Stahlindustrie hat über Jahrzehnte die Großregion geprägt. Große Stahlwerke wie in Neunkirchen, Uckange oder Dudelange brachten den Menschen Arbeit und Wohlstand, aber auch soziale Konflikte und tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. Waren sie damals stolze Symbole von Fortschritt und Reichtum, stehen sie heute für Niedergang und Nostalgie. Die Filme spüren dieser Geschichte auf unterschiedlichen Ebenen nach. Es wird auch eine Einführung zu den Filmen geben sowie die Möglichkeit, mit den Regisseuren der Filme ins Gespräch zu kommen.
Gezeigt werden folgende Filme:
„Wenn Eisen kalt wird“
DEU 1984, Regie: Christian Fuchs, Produktion: IKARUS-Film im Auftrag des SR; Länge: 74 Min.
In dieser Reportage über Hüttenarbeiter an der Saar geht es darum, was aus Menschen wird, die ein Leben lang auf der Hütte gearbeitet haben, die zusehen müssen, wie „ihr“ Werk verrottet und demontiert wird. Sie können sich noch daran erinnern, wie kurz nach dem Krieg alles neu aufgebaut wurde, was man jetzt abbaut. Die Autoren gehen der Frage nach, was sich hinter dem ominösen Begriff „Rekonstruierung der saarländischen Stahlindustrie“ verbirgt. Es geht um Schicksale, um den Verlust von Lebensinhalten, was nicht vielmehr bedeutet als der bloße Verlust von Arbeitsplätzen.
„Stahlkocher/Mémoire de fer“
FRA 1994, Genre: Dokumentarfilm, Fassung: deutsche Version, Regie: Jean-Baptiste Mathieu, Kamera: Jacques Besse,Schnitt: Gisèle Rapp-Meichler, Ton: Christian Lamalle, Darsteller: Marie d‘AscenzoTonelli, Marcel Donati, Pierre Zanot, Produktion: CAVUM für ARTE, Les films de l‘observatoire; Länge: 40 Min.
Marie d‘Ascenzo-Tonelli, Marcel Donati und Pierre Zanot, die im Schatten der Hochöfen aufgewachsen sind, erzählen von ihrer Kindheit, ihrem Alltag, von den damaligen Arbeitsbedingungen und erinnern an den Kampf, um die Industrie Lothringens zu retten. Erinnerungen, erzählt, als wären sie gestern gewesen, als wäre alles noch da.
„Stol – Ee Jorhonnert Sozial-an Industriegeschicht am Minett“
LUX 1998, Genre: Dokumentarfilm, Regie: Claude LAHR, Kamera: Michel Houssiau, Schnitt: Philippe Boucq, Frédéric Fichefet, Musik: Jeannot Sanavia, Produktion: Samsa; Länge: 75 Min.
Der Film folgt der sozial- und industriegeschichtlichen Entwicklung Luxembourgs Eisenindustrie. Angefangen mit den ersten Fabriken und ersten Gewerkschaftsbewegungen bis zu den Entwicklungen in den 1970er und 1980er Jahren bis hin zum Ende des 20. Jahrhunderts.
Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger.