„Auch in krisenhaften Zeiten ist die Frauen- und Gleichstellungspolitik für uns ein zentraler Baustein, der nicht nur am Internationalen Frauentag auf die Tagesordnung gehört“, sagt Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes, anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März. „Auch der heutige Equal Pay Day, der erneut auf den Lohnabstand von 18 % zwischen Männern und Frauen aufmerksam macht, zeigt uns, wie viel immer noch zu tun ist, um echte Gleichstellung zu erreichen! Es darf im Sinne einer eigenständigen Existenzsicherung von Frauen nicht sein, dass sie aufgrund dieser Einkommensdefizite am Ende in der Altersarmut landen“, so Zeiger.
Aktuell ist das Thema Arbeits- und Fachkräftemangel eines, das sehr breit in der Öffentlichkeit diskutiert wird. „Wir verweisen mit Nachdruck auf die noch immer unausgeschöpften Potenziale gerade bei Frauen, die dringend für den Arbeitsmarkt zu gewinnen sind“, sagt Simone Bubel, die neue Geschäftsführerin der DGB-Region Saar-Trier. Für die Gewerkschafterin muss sich vor allem die Betriebskultur ändern. Noch immer seien bestimmte Karrieren klar männlich geprägt und von Männern dominiert. Bei der Förderung der Frauenerwerbstätigkeit gehe es um mehr Arbeitszeitsouveränität, doch ebenfalls um die Umverteilung von unbezahlter Sorgearbeit. Es gehe um die Beseitigung steuerlicher Fehlanreize (Ehegattensplitting, Steuerklasse V) und darum, die Entgeltlücke endlich zu schließen, so Bubel: „Deshalb muss es jetzt auch heißen: Rauf mit den Löhnen, gerade in den frauendominierten Berufen! Denn Erwerbstätigkeit muss auch die Existenz und die Renten von Frauen sichern!“
Um die Frauenerwerbstätigkeit zu erhöhen, ist die Arbeit der Netzwerkstelle Frauen im Beruf ein zentraler Baustein. Die Netzwerkstelle ist als Projekt der Landesregierung bei der Arbeitskammer angesiedelt. Zusammen mit den regionalen Beratungsstellen, die es mittlerweile in allen Landkreisen gibt, leistet sie wertvolle Arbeit, um die Hürden von Frauen zu senken, wieder in den Beruf einzusteigen.
„Zentral ist außerdem, das Ziel Gleichstellung auf Landesebene in ein umfassendes Konzept zu gießen“, erklärt Eva Groterath, Vorsitzende des Frauenrats Saarland. „Wir setzen uns deshalb zusammen mit der Arbeitskammer dafür ein, dass die Landesregierung eine umfassende Gleichstellungsstrategie auf den Weg bringt!“ Damit soll das Thema breit in allen Ressorts als Querschnittsaufgabe verankert, sichtbar und überprüfbar werden.
Über diese Themen werden sich die teilnehmenden Organisationen mit Vertreter*innen der Landesregierung und der verschiedenen Parteien am 8. März beim traditionellen frauenpolitischen Frühstück in der Arbeitskammer austauschen. Anwesend sein wird auch eine Delegation iranischer Frauen, die auf die aktuelle Lage im Iran und mögliche Unterstützungsformen hinweist.