AK-Analyse zur ambulanten Pflege im Saarland macht akuten Personalmangel deutlich - bei steigender Nachfrage nach ambulanten Diensten

Pressedienst vom

Die Datenlage zur Situation der ambulanten Pflege im Saarland ist dürftig. Mehr als Rahmendaten liegen nicht vor. Aus diesem Grund hat die Arbeitskammer des Saarlandes zusammen mit der Gewerkschaft ver.di beim Institut für Sozialforschung (ISO) in Saarbrücken eine Befragung in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse hat die Arbeitskammer jetzt in einer AK-Analyse veröffentlicht. „Auch in der ambulanten Pflege herrscht akuter Personalmangel, der sich noch verschärfen wird - und das bei steigender Nachfrage nach ambulanten Diensten. Nicht nur die fehlenden Pflegekräfte sind hier ein Problem, sondern auch die hohe Nachfrage nach hauswirtschaftlichen Leistungen. Die Bemühungen der Pflegedienste, Personal zu rekrutieren und zu halten, greifen leider bisher zu wenig“, fasst Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes, zusammen.

Insbesondere bei Pflegefach- und Hilfskräften sowie bei Hauswirtschaftskräften sind Stellen in den ambulanten Diensten vakant und als Mangelberufe bei allen befragten Pflegediensten angegeben. „Dem kann mit einer angemessenen und attraktiven Bezahlung entgegengewirkt werden“, sagt Thomas Müller, Bezirksgeschäftsführer Region Saar-Trier der Gewerkschaft ver.di. „Besondere Anreize wie Handyverträge, Dienstwagen oder Kindergeldzuschuss können zwar hilfreich bei der Rekrutierung sein“, sagt Müller weiter. „Allerdings sind verlässliche Dienstpläne und bessere Bezahlung die Hebel mit der größten Wirkung“.

Hintergrund: Im Dezember 2021 waren im Saarland 70.555 Personen pflegebedürftig. Davon sind 11.445 vollstationär und 1.475 teilstationär in Pflegeheimen untergebracht. Dies bedeutet, dass 57.633 Pflegebedürftige zu Hause betreut werden - davon wiederum 12.568 Menschen ambulant von Pflegediensten. Auffällig ist hierbei, dass im Saarland durchschnittlich 87 Pflegebedürftige pro ambulanten Dienst betreut werden, im Bundesdurchschnitt aber nur 67 Pflegebedürftige. Die restliche Pflegearbeit übernehmen in hohem Maße Angehörige.

Die AK-Analyse zur ambulanten Pflege ist als Publikation auf dem AK-Pflegeportal zu finden: www.arbeitskammer.de/pflege

 

 

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