Das Saarland muss zum Erhalt der Stahlindustrie einen leistungsfähigen Wasserstoffsektor aufbauen. Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ist deshalb für das Saarland nicht nur klimapolitisch elementar. Zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Stahlindustrie ist eine verlässliche Versorgung des Saarlandes mit grünem Wasserstoff in schnellen Schritten unabdingbar. Und Wasserstoff schafft neue Arbeitsplätze. Was es dafür braucht, damit hat sich die Arbeitskammer des Saarlandes in ihrer AK-Analyse zu Wasserstoff im Saarland auseinandergesetzt, die heute im Zuge der Woche des Wasserstoffs veröffentlicht wird.
Zentral ist: Die Landesregierung muss die Landeswasserstoffstrategie umgehend aktualisieren und präzisieren, um genaue Energie-, Wasserstoff- und Beschäftigtenbedarfe sowie die Anteile an Wasserstoffmengen zu benennen, die wir im Saarland herstellen können und die wir importieren müssen.
Eine wichtige Funktion kommt dabei aus Arbeitskammersicht der Landeswasserstoffagentur zu. Als Schnittstellenmanagerin sollte sie helfen, die saarländische Wasserstoffwirtschaft strategisch sinnvoll auszurichten, die einzelnen Schritte zum Aufbau von Pipelines und den Anschluss an den European Hydrogen Backbone zu beschleunigen sowie die Erzeugung von Wasserstoff im Saarland zu unterstützen.
Über ihre Wasserstoffagentur sollte die Landesregierung alle realistischen Potenziale einer Wasserstoffwirtschaft im Saarland erkunden und offenlegen. Die Arbeitskammer hat bereits einen Anfang gemacht und im Rahmen des Transformationsnetzwerks Saarland (TraSaar) eine umfangreiche Studie zu Wertschöpfungs- und Beschäftigungschancen durch Wasserstoff im Saarland in Auftrag gegeben. Und damit daraus gute bezahlte und mitbestimmte Arbeitsplätze entstehen, sollte das Land in dieser Wertschöpfungskette nur Unternehmen fördern, die ihr Handeln an die Kriterien Guter Arbeit knüpfen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Fort- und Weiterbildung. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Saarland sollten parallel zu allen Prozessen zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft umfassend über neue Beschäftigungsfelder sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten informiert werden. Wichtig ist, dass das bereits jetzt geschieht, damit die Beschäftigten die Transformationsprozesse positiv begleiten können und sich nicht abgehängt und überfordert fühlen.
Sie finden die AK-Analyse unter www.arbeitskammer.de/analyse-wasserstoff.
Mit den Beschäftigungspotentialen der Wasserstoffwirtschaft beschäftigt sich auch die Veranstaltung "H2 – eine Herausforderung für die berufliche Aus- und Weiterbildung?" am Mittwoch, 14. Juni, 17 Uhr, im Rechtsschutzsaal in Friedrichsthal-Bildstock.
Dort gehen wir den Fragen nach: Welche neuen Tätigkeitsfelder entstehen rund um das Thema Wasserstoff? Welche Qualifikationsanforderungen für die Beschäftigten ergeben sich daraus? Wie müssen sich Aus- und Weiterbildung verändern, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden? Braucht es neue Berufsbilder? Die Veranstaltung wird organisiert vom durch die Arbeitskammer federführend betreuten Teilprojekt “Qualifizierung” des Transformationsnetzwerks Saarland (TraSaar).
Mehr Infos zur Veranstaltung am 14. Juni:www.arbeitskammer.de/aktuelles
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