Die Bertelsmann Stiftung hat heute ihre Studie „Berufsabschluss durch Weiterbildung. Zur Wirksamkeit beruflicher Nachqualifizierung“ veröffentlich und betont darin die große Bedeutung beruflicher Weiterbildung. „Die Stiftung bestätigt damit unsere langjährige Forderung nach einer Weiterbildungsoffensive im Saarland und zeigt, Weiterbildung ist das Gebot der Stunde“, so Thomas Otto Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes. Der bei der Arbeitskammer angesiedelte Weiterbildungsverbund Saarland (WBV) greift diese Thematik für das Saarland auf und trägt dazu bei, eine echte Weiterbildungskultur im Saarland zu etablieren.
Es wird deutlich, das Gute Morgen* ist qualifizierend und Weiterbildung ist dabei zentral. Es gibt zahlreiche gute Gründe, eine Weiterbildung zu beginnen. So ist Weiterbildung der Erfolgsfaktor beim beruflichen Wiedereinstieg nach Arbeitslosigkeit, einer längeren Krankheit oder der Elternzeit. Auch eine berufliche Neuorientierung wird besser mit Weiterbildung. Außerdem erhöht Qualifizierung Aufstiegschancen und verbessert Gehaltsaussichten. Und: Nur durch Qualifizierung können wir im Saarland unsere Fachkräfte fit machen, um gemeinsam die Transformation aktiv zu gestalten.
Die Arbeitskammer berät die Landesregierung in Fragen der Weiterbildung, u.a. im Zukunftsbündnis Fachkräfte Saar. Der Weiterbildungsverbund Saarland (WBV) ist dabei ein wichtiger Baustein hin zu einer echten Weiterbildungskultur im Land. Gefördert wird er vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Gemeinsam mit seinen Partner*innen bringt der WBV die Weiterbildung aber auch ganz konkret in die Betriebe voran.
Bei der ersten Weiterbildungsmesse in Kooperation mit der SHS-Stahl-Holding Saar informiert der WBV gemeinsam mit seinen Netzwerkpartner*innen über die große Bandbreite saarländischer Weiterbildungsangebote. Und zwar am Samstag, 7. Mai, von 9 bis 15 Uhr im Ausbildungszentrum der Saarstahl AG (Am Hüttenwerk, Torhaus 2) in Völklingen. Die Messe richtet sich an Privatpersonen, die sich für eine passende Weiterbildung oder Umschulung, für Weiterbildungsberatung und Fördermöglichkeiten interessieren, aber auch an Unternehmen, die nach Weiterbildungen für ihre Mitarbeiter*innen suchen, sowie an Bildungsträger, die sich gerne mit anderen Akteuren der Weiterbildungslandschaft vernetzen möchten.
*Das Gute Morgen ist eine Kampagne von Arbeitskammer und Gewerkschaften zu den aktuellen Herausforderungen der Transformation der saarländischen Wirtschaft.
Nähere Infos unter www.das-gute-morgen.de
Hintergrund:
In ihrer Studie beleuchtet die Bertelsmann Stiftung Beschäftigungs- und Einkommenseffekte von nachgeholten Berufsabschlüssen bei Menschen über 25 Jahren. Es stellt sich hierbei als besonders erfolgreich und lukrativ heraus, Berufsabschlüsse schrittweise durch Teilqualifizierungen nachzuholen. Teilqualifikationen sind aus anerkannten Ausbildungsberufen abgeleitet. Ihre Vorteile bestehen in der kurzen Dauer (durchschnittlich
2-6 Monate) und niedrigen Kosten im Vergleich zu den nach wie vor sehr beliebten Umschulungen. Im Jahre 2021 gaben 81,2% der befragten Unternehmen an, dass sie Arbeitssuchende mit einer oder mehrerer Teilqualifikation/en einstellen würden. Somit könnte für viele Arbeitssuchende ein schnellerer Berufseinstieg gewährleistet werden, während der vollwertige Berufsabschluss durch das Absolvieren weiterer Teilqualifikationen nebenberuflich erworben werden kann.
Um die Attraktivität von Teilqualifizierungen zu erhöhen, fordert die Bertelsmann Stiftung bundesweite Standards, um das Vorhandensein von anschlussfähigen TQ-Modulen zu gewährleisten. Des Weiteren sollen finanzielle Anreize zum Erwerb von Qualifikationen in Form von Erfolgsprämien oder höheren Stundenlöhnen in Tarifverträgen geschaffen werden. Unabhängig davon, ob der nachgeholte Berufsabschluss durch Teilqualifikationen oder eine Umschulung erworben wird, erhöht sich das Monatsgehalt im Schnitt bereits nach fünf Jahren um 600 Euro gegenüber einem ungelernten Mitarbeiter. Wer bereits eine Ausbildung abgeschlossen hat und eine zweite Ausbildung absolviert, verdient laut Bertelsmann Stiftung 800-1000 Euro mehr.
zurück zurück