„Es ist mittlerweile eine beinahe traurige Tradition, jedes Jahr auf den Tag hinzuweisen, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt der Männer zu kommen. In diesem Jahr ist es der 7. März – just ein Tag vor dem Internationalen Frauentag“, sagt Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer, anlässlich des Equal Pay Days am 7.März. „So kurz vor den Landtagswahlen sind der Equal Pay Day und der Internationale Frauentag eine gute Erinnerung an den Handlungsbedarf, den wir als Arbeitskammer im Bereich der Gleichstellungspolitik bei der neuen Landesregierung sehen. Es bedarf einer breiten Gleichstellungsstrategie, die es möglich macht, an den vielen verschiedenen Stellen gleichzeitig anzusetzen“, fordert Zeiger.
Der sogenannte Gender Pay Gap liegt im Jahr 2020 nach wie vor bundesweit bei 18% - und belegt, wie wenig sich verändert hat. Im Saarland beträgt die Lücke sogar 20% - ist also nochmal sichtbar höher als in Deutschland insgesamt.
Ein Teil der Erklärungen für die Lohndifferenzen sind – neben einigen anderen wie die Fragen der ausgeübten Berufe und der unterdurchschnittlichen Beteiligung an Führungspositionen – die hohen Anteile der Frauen, die Teilzeit arbeiten. 2021 lagen die Quoten bei den Frauen bundesweit und auch im Saarland bei rund 49% - Männer dagegen arbeiteten nur zu rund 10% in Teilzeit. Aktuelle Forschungen belegen erneut, dass Teilzeitarbeit die geschlechtsspezifische Lohnlücke vergrößert. Die Autorinnen zeigen, dass der Abstand in der Bezahlung von Teilzeit- und Vollzeitjobs über die Zeit sogar größer geworden ist. Daher wurde trotz ansteigender Erwerbstätigkeit der Frauen die Lohnlücke gleichzeitig nicht oder nur unwesentlich geringer.
„In der Hochphase der Corona-Krise zeigte sich, dass es hauptsächlich die Frauen waren, die ihre Arbeitszeit (weiter) reduzierten, um den gestiegenen Sorge- und Pflegeanforderungen gerecht zu werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungsergebnisse zur Teilzeitarbeit ist diese Entwicklung hinsichtlich der Lohnungleichheit noch kritischer zu sehen als ohnehin schon!“ so Beatrice Zeiger.
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