„Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus haben in den vergangenen Jahren leider eher zu- als abgenommen haben. Die Welt ist unübersichtlicher geworden, die Feinde der offenen Gesellschaft und des freien Wortes werden stärker. Dem müssen wir etwas entgegensetzen. Für uns bedeutet das eine Verpflichtung, uns weiterhin zu engagieren und vor allem junge Menschen zu animieren und zum Mitmachen zu bewegen“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes. Deshalb hat die Arbeitskammer den Aufruf zum 2. „Esther-Bejarano-Preis“ gestartet. Jugendliche sind aufgefordert, sich in kurzen filmischen Beiträgen mit ihrer Umgebung und der Geschichte ihres Ortes auseinanderzusetzen.
Als eine Art Spurensuche sollen Jugendliche die Geschichte und Geschichten aus ihren Heimatorten unter die Lupe nehmen und zutage fördern. Das können Relikte aus der Zeit des Nationalsozialismus sein, wie auch Erzählungen von bekannten oder verwandten Zeitzeugen. Es kann aber auch eine Auseinandersetzung mit der Gegenwart sein, z.B. über Hakenkreuzschmierereien an der nächsten Bushaltestelle oder etwa mitmenschliche Gesten während der Flüchtlingskrise.
Teilnehmen dürfen alle bis 26 Jahre – einzeln, als Klasse oder Gruppe. Die Videos dürfen maximal 8 Minuten lang sein. Ob Doku, Fiktion, Drama, Interview, Porträt – das ist den Teilnehmer*innen überlassen.
Die eingereichten Beiträge werden von einer Jury unter der Leitung der Regisseurin, Autorin und Künstlerin Mo Asumang prämiert und im Rahmen einer Festveranstaltung verliehen. Schirmherrin des Esther-Bejarano-Preises ist Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes.
Esther Bejarano ist 1924 in Saarlouis geboren und hat die Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück überlebt. Sie engagiert sich bis zu Ihrem Tod am 10. Juli 2021 für Menschlichkeit und gegen Fremdenhass. Bei ihren Konzerten zeigte sie mit der „Microphone Mafia“, dass man an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte auch mit Lebensfreude und Optimismus erinnern kann. „Sie fehlt uns als Streiterin für Demokratie und Kämpferin gegen den Rechtsextremismus. Und sie fehlt uns als Mensch, mit ihrer Lebensfreude, ihrem Sinn für Gerechtigkeit und ihrer herzlichen Resolutheit“, sagt Thomas Otto.
Den 1. Esther-Bejarano-Preis hat die Arbeitskammer bereits 2019 ausgelobt. „Pandemiebedingt mussten wir leider zwei Jahre aussetzen. Umso mehr freuen wir uns, den jungen Menschen jetzt wieder die Möglichkeit zu geben, ein Zeichen zu setzen für Demokratie, Toleranz und Mitmenschlichkeit und Flagge zu zeigen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz“, so Otto abschließend.
Wer bei dem Filmwettbewerb mitmachen möchte, meldet sich per E-Mail an.
erinnert-euch@arbeitskammer.de
Einsendeschluss für die Filmbeiträge ist der 15. August 2022.
Der Esther-Bejarano-Preis ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert.
1. Platz 1500 Euro
2. Platz 1000 Euro
3. Platz 500 Euro
Die besten Arbeiten werden im Rahmen der „AK-Filmtage 2023“ präsentiert, sowie bei Veranstaltungen der AK-Initiative „Arbeitnehmer gegen Rechtsextremismus“ gezeigt.
Mehr Infos: www.arbeitskammer.de/erinnert-euch
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