Am 25. Juni eröffnet die Landesregierung im Saarland die „Woche des Wasserstoffs Süd”. Die Arbeitskammer ist Partner der Aktionswoche und wird gemeinsam mit der Universität des Saarlandes und der HTW Saar am Dienstag, 28. Juni, in einem Symposium mögliche Wirkungen auf die Beschäftigung im Saarland diskutieren. Begleitend hat die Arbeitskammer heute ihre AK-Analyse zu Wasserstoff veröffentlicht. Dort skizziert sie Chancen und Herausforderungen für das Saarland und legt eine To-Do-Liste für die Landesregierung in Sachen Wasserstoff vor.
Die AK-Analyse greift die aktuelle Debatte rund um eine Wasserstoffwirtschaft auf und erläutert, welche Herausforderungen und Chancen im Saarland damit einhergehen. Bei allen möglichen Einsatzbereichen - vom Transportwesen, über Wärmeanwendungen, bis hin zur Chemie - hat im Saarland die Stahlerzeugung Priorität. „Für die saarländische Industrie bietet Wasserstoff in vielen Bereichen eine positive Entwicklungsperspektive, auch über den Stahl hinaus. Das Saarland hat außerdem ein hohes Potenzial an gut ausgebildeten Fachkräften. Nun müssen der Erhalt und Ausbau dieses Potenzials in den Fokus gerückt werden“, so Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer.
Zentral dabei ist, dass die Landesregierung jetzt ihre Wasserstoffstrategie präzisiert. Im Mittelpunkt dieser Strategie müssen die Potentiale für Beschäftigung und der Bedarf an entsprechender Qualifikation stehen. „Nur wenn wir wissen, wie wir die Beschäftigten aus- und weiterbilden müssen, sind wir für die Transformation unserer Wirtschaft gewappnet“, so Otto.
Was auch fehlt und dringend nötig ist: „Das Saarland muss die vielen Akteure und Projekte im Land miteinander vernetzen, um Synergieeffekte zu heben und einen sinnvollen Einsatz von Fördermitteln zu gewährleisten. Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, einen operativ tätigen Strukturrat zu etablieren, um den konsequenten Austausch von Wirtschaft, Arbeit und Wissenschaft zu gewährleisten“, so Otto.
Zudem ist eine Eröffnungsbilanz zu Klima, Energie mit jährlicher Energie und CO2-Bilanz vorzulegen. Das Saarland braucht nachvollziehbare Zahlen, Daten und Zeithorizonte, um richtungsweisende Entscheidungen treffen zu können. Aufbau von Elektrolyse- und Importkapazitäten, Elektrolyseurstandorten, regionale Pipelines und eine Anbindung an das geplante Europäische Wasserstoffpipelinenetz werden entscheidende Schritte hin zu einer Wasserstoffwirtschaft sein.
Wasserstoff ist ein vielseitiger und vielversprechender Energieträger und Rohstoff, der beim klimaneutralen Umbau des Energie- und Wirtschaftssystems eine wichtige Rolle spielen wird. Im Saarland wird vor allem die Stahlindustrie künftig enorme Mengen benötigen. Die Landesregierung wird dringend die eigenen Elektrolysekapazitäten steigern müssen, verbunden mit einem schnellen Ausbau erneuerbarer Energien. Und sie muss die Importe und die dafür nötigen Transportinfrastrukturen organisieren.
AK-Analyse zum Thema Wasserstoff