Wander-Ausstellung "Auf Augenhöhe - Gesichter der Armut"
Ein Fotoprojekt mit dem Fotografen Pasquale D’Angiolillo
Bilder, die Sichtweisen aufbrechen, die arme Menschen in ihrer Einzigartigkeit und ihrer Lebenswelt zeigen. Die Ausstellung bildet Menschen ab, in verschiedenen Facetten, mit ihren Stärken und Schwächen, ihrer Kraft und ihrer Individualität.
Sie ist das Ergebnis eines zweijährigen intensiven, kreativen Arbeitsprozesses mit dem Fotografen Pasquale D’Angiolillo aus Friedrichsthal.
Die Lebenssituationen der einzelnen Beteiligten wurden in der Gruppe besprochen, Motive und Fotos ausgewählt. So ist es gelungen, Menschen zu finden, die sich porträtieren lassen, die zu Ihrem Leben stehen.
„Ich will der Welt vermitteln, wie es mir geht und wie es in mir aussieht. Das will ich zeigen, um etwas zu verändern.“
„Durch das Sichtbarmachen meiner eigenen Lebenssituation, will ich auf die Wirklichkeit Vieler aufmerksam machen.“
Auf Augenhöhe – eine Ausstellung, die stereotype Sichtweisen durchbricht und Menschen zeigt, die eine Bereicherung für unsere Gesellschaft sind.
Pasquale D’Angiolillo
„Auf Augenhöhe - Gesichter der Armut“
ISBN 978-3-941095-48-9
Festeinband
Format 31 x 20 cm
32 Seiten
24,00 Euro
Der Bildband „Auf Augenhöhe - Gesichter der Armut“ präsentiert Bilder des Friedrichsthaler Fotografen Pasquale D’Angiolillo. Sie sind in einem zweijährigen Projekt mit Menschen, die von Armut betroffen sind, entstanden. Initiiert und durchgeführt wurde das Fotoprojekt von der Saarländischen Armutskonferenz und der Arbeitskammer des Saarlandes.
Mit der bereits an mehreren Orten gezeigten Ausstellung ist es gelungen, Armut sichtbar zu machen, ohne erhobenen Zeigefinger, aber einfühlsam und mit großer Wertschätzung für Menschen, die sich von widrigen Lebensumständen nicht unterkriegen lassen.
Dieses Ziel verfolgt auch der Bildband. Dessen Erstdruck war übrigens das Gastgeschenk der ehemaligen saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer während ihrer Audienz bei Papst Franziskus im Jahr 2017.
Die Vorstellung des Bildbandes erfolgte im Rahmen der AK-Gespräche "Auf Augenhöhe - Gesichter der Armut" am 17. Mai 2018 im Rechtsschutzsaal in Bildstock.
Pasquale D'Angiolillo
Pasquale D’Angiolillo wurde 1974 als Kind italienischer Einwanderer in Dudweiler geboren. Nach dem Fachabitur absolvierte er eine Fotografenlehre bei Foto Winkler in Saarbrücken und Procolor in St. Wendel, die er als Landesbester abschloss. Direkt im Anschluss erwarb er in München seinen Meisterbrief. D’Angiolillo arbeitet seit vielen Jahren als freier Fotograf, heute vor allem für den Saarländischen Rundfunk und die Arbeitskammer. Außerdem ist er Lehrbeauftragter an der Hochschule für Bildende Künste Saar.
„Armut ist oft nicht sichtbar. Das liegt unter anderem auch am Stolz der Betroffenen. Im Projekt habe ich Menschen kennengelernt, die trotz ihrer schwierigen Situation eines nicht tun: aufgeben! Das hat mich sehr beeindruckt. Ich hoffe, wir können mit unserem Fotoprojekt anderen Mut machen, die ans Aufgeben denken“, schildert der Fotograf Pasquale D’Angiolillo seine Eindrücke.
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Beate
Beate (59) - Sie lebte 25 Jahre auf der Straße. Seit 17 Jahren engagiert sie sich in der Wäremstube und ist inzwischen feste Mitarbeiterin.
Ede
Ede (54) - Er war zehn Jahre Hausmann, durchlebte danach viele tiefgreifende Abstürze, raffte sich immer wieder auf. Die Bürgerarbeit als Seniorenbetreuer gab Ede Halt und Hoffnung. Als diese 2014 endete, zerplatzte die Seifenblase.
Heike
Heike (29) - "Ich lebe mein Leben mit meinen und für meine Kinder."
Jürgen T.
Jürgen T. (62) - In seinen Adern schlagen 14 Jahre Straße. Jetzt ist er voller Kraft und Energie für die Zukunft.
Jürgen V.
Jürgen V. (65) - Er war in verschiedenen Vereinen ehrenamtlich tätig. Behörendenwahnsinn und -willkür hinterließen Spuren auf der Seele. Doch Aufstehen und Weiterkämpfen haben bei ihm letztlich zum Erfolg geführt.
Klaus
Klaus (?) - "Wir haben kein Energieproblem!" - mit Pedalkraft zum Ziel. Er lebt jetzt seinen Traum in Portugal
Manfred
Manfred (62) - Sein Leben ist ein Auf und Ab. "Auch wenn man mir übel mitspielt, lasse ich mich nicht unterkriegen!"
Manjeet
Manjeet (34) - Er durchlebte eine 15-jährige Drogenkarriere. Seit fünf Jahren hat der den Absprung aus der Szene geschafft. Geholfen haben ihm dabei seine Partnerschaft und sein Job in der Wärmestube.
Marcel
Marcel (53) - "Ich lebe mein Leben."
Marianne
Marianne (62) - Sie war fast 40 Jahre mit Leidenschaft Busfahrerin im In- und Ausland. Krankheitsbedingt durch Dieselvergiftung ist Marianne seit acht Jahren mit einer Rente auf Hartz IV-Niveau frühverrentet.
Michael
Michael (50) - Sein Alltag ist seit Jahren von Krankheit geprägt. Michael ist arm und fühlt sich vom sozialen Leben ausgeschlossen.
Reinhard
Reinhard (65) - Er bemühte sich in den letzen 15 Jahren mit viel Energie darum, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Reinhard überlebt als Aufstocker an der Armutsgrenze.
Stephan
Stephan (47) - Er erhielt mit 18 Jahren die niederschmetternde psychiatrische Diagnose Schizophrenie, unheilbar. Entgegen aller Prognosen ist ihm der Weg ins Leben zurück gelungen. Selbstheilung ist für ihn zum Lebensmotto geworden.
Uwe
Uwe (57) - Die Kindheit außerhalb des Elternhauses hat sein Leben entscheidend geprägt. Uwe kämpft mit großer Energie gegen Bürokratie und Behörden für eine menschenwürdige Existenz.
